in

Diamanten Wert & Wertermittlung

Warum haben Diamanten einen höheren Wert?

Als einziger Edelstein der Welt besteht der Diamant aus nur einem Element – Kohlenstoff – und nimmt seinen griechischen Namensursprung verdammt ernst. „Adamas“ heißt übersetzt „unbezwingbar“ und beschreibt neben dem maximalen Mohs-Härtegrad von 10 auch die spannende Reise jenes Minerals, das rund 150 Kilometer unter der Erdoberfläche geformt wird und durch vulkanische Aktivität an die Oberfläche gelangt.

Neben dem teuersten Schmuck bestehen die präzisesten Werkzeuge in Medizin und Industrie aus Diamanten. Seit dem vierten Jahrtausend vor Christus in der menschlichen Kultur verankert, verehrt und teilweise sogar an magische Wirkungen geknüpft, versprüht der „Girl’s Best Friend“, wie Marilyn Monroe den Diamanten einst bezeichnete, eine unvergleichliche Faszination vom Hochzeitsring bis zum Anlageobjekt.

So simpel die Schönheit, so komplex die Wertbestimmung: Diamanten erreichen abhängig von Schliff, Karatgewicht, Farbe, Reinheit und anderen Faktoren immense Preisdifferenzen. Kein Wunder, dass gemmologische Institute wie das GIA die weltweit besten Diamantäre beschäftigen, um exakte Einschätzungen vorzunehmen.

Welchen Wert können Diamanten erreichen?

Das Wertspektrum von Diamanten ist aufgrund der massiven Unterschiede in Größe, Gewicht, Reinheit und zusätzlichen Kriterien nahezu unendlich. Für die beliebte, oftmals in Verlobungsringen genutzte Größe von einem Karat (= 0,2 Gramm) gilt folgende Orientierung: Während durchschnittliche Exemplare zwischen 4.000 und 6.000 Euro kosten, verschlingen qualitative Spitzenreiter mit absoluter Farblosigkeit und höchster Reinheit problemlos 15.000 bis 20.000 Euro. Hingegen können 1-Karat-Diamanten von niedrigerer Güte bereits für rund 2.000 Euro erworben werden.

Der Wert steigt überproportional zum Gewicht und ist immer das Resultat der „4C’s“, den vier wichtigsten Bewertungskriterien für Diamanten: Cut (Schliff), Carat (Gewicht), Color (Farbe) und Clarity (Reinheit). Je besser der Edelstein in allen Punkten performt, desto höhere Beträge zahlt Ihnen der Markt. Von relativ unreinen, mikroskopisch kleinen Diamanten im unteren dreistelligen Bereich bis zum „Großen Stern von Afrika“, dem 530,2 Karat schweren und schätzungsweise 400 Millionen US-Dollar teuren Cullinan I im Besitz der britischen Krone existieren keine Limits.

Was ist der wertvollste Diamant, der je verkauft wurde?

Der wertvollste jemals versteigerte Diamant kommt im April 2017 bei Sotheby’s Hong Kong unter den Hammer: Satte 71,2 Millionen US-Dollar bezahlt der Milliardär Henry Cheng für den CTF Pink Star, ein 59,6 Karat schweres Naturwunder in leuchtendem Pink.

Farbdiamanten oder Fancy Color Diamanten, wie Exemplare außerhalb der gewöhnlichen Gelbreihe bezeichnet werden, sind allgemein extrem selten; nur einer von 10.000 gefunden Diamanten fällt in die bunte Kategorie. 1999 entdeckt und über 20 Monate lang vom Rohdiamanten zum Brillanten verarbeitet, sticht der CTF Pink Star durch seine außergewöhnliche Größe und Reinheit hervor.

Welche Faktoren sorgen für den Wert von Diamanten?

Der Schliff ist ein zentraler Faktor zur Wertbestimmung eines Diamanten, wobei der klassische Rundschliff am beliebtesten ist und aufgrund dieser Nachfrage tendenziell die höchsten Preise erzielt. Andere prominente Schliffe sind der eckige Princess-Schliff, der Tropfen-Schliff, der Smaragd-Schliff und der Oval-Schliff.

Neben der Form beeinflusst vor allem die Schliffqualität den Preis. Zudem wird der Wert immer nach Karatgewicht beurteilt, wobei der Preisanstieg nichtlinear ist. Für einen 1-Karäter erhalten Sie (ceteris paribus) mehr als den zweifachen Preis im Vergleich zum 0,5-Karäter. Zudem stellen Farbe und Farbton ein wichtiges Kriterium der Diamantbewertung dar: Während klassische Diamanten auf der sogenannten Gelbreihe von D (völlig farblos, am teuersten) bis Z (sichtbares Gelb, weniger wertvoll) evaluiert werden, bilden farbige Diamanten („Fancy Color Diamonds“) ein eigenes Universum mit meist erheblich höheren Preisklassen.

Sämtliche dieser Faktoren sollten mit modernen Instrumenten und geschultem Auge von einem Fachlabor (renommierte Namen sind das GIA, HRD oder IGI) bestimmt und im Rahmen eines gemmologischen Zertifikats festgeschrieben werden, um den Wert zu maximieren. Das gilt vor allem für die Reinheit, das vierte Kriterium der „4C’s“: Unter einer 10x-Lupe beurteilt eine Fachperson, ob Einschlüsse vorhanden sind.

Wie beim Farbspektrum, existiert für die Klarheit eine Skala: An der Spitze steht die Klasse „Flawless“ (FL) ohne sichtbare Einschlüsse, während Diamanten der Klassen P1, P2 und P3 eine niedrigere Reinheit und somit Begehrtheit aufweisen. Auch Symmetrie, Politur und Fluoreszenz fließen in den Wert ein. Außerdem gilt: Natürliche Diamanten sind wertvoller als synthetische Alternativen.

Wertfaktoren Diamanten:
  • Schliff (Cut): Form, Qualität, Symmetrie
  • Karatgewicht (Carat)
  • Farbton (Color)
  • Reinheit (Clarity)
  • Fluoreszenz
  • Gemmologisches Zertifikat
  • Natürlicher Diamant

So erkennen Sie wertvolle Diamanten!

Als Laie sind Ihre Optionen zur eigenständigen Identifikationen wertvoller Diamanten beschränkt. Offensichtliche Kriterien wie eine stattliche Größe oder (scheinbar) hohe Reinheit unter der Lupe deuten auf einen satten Verkaufspreis hin und sollten Sie dazu motivieren, eine professionelle Wertermittlung durchführen zu lassen.

Denn es gilt: Für den Normalbesitzer unsichtbare Details und winzige Differenzen können dramatische Preisunterschiede begründen.

Ob ein Diamant echt ist, verraten Ihnen folgende Merkmale:
  1. Vorliegendes Zertifikat vom Labor oder Sachverständigen
  2. Lichtdurchlässigkeit: Durch einen Diamanten sollten Sie nicht die Schrift einer Zeitung lesen können.
  3. Beschlagen: Hauchen Sie einen echten Diamanten an, wird er im Gegensatz zum synthetischen Stein kurz beschlagen.
  4. Reflexion: Echte Diamanten spiegeln in Grautönen, Fälschungen eher in Regenbogenfarben.
  5. Funkeln: Gegen das Licht gehalten, erscheint ein echter Diamant innen grau und weiß, während die Fälschung im Innern Regenbogenfarben zeigt.

Wie kann ich selber den Wert von Diamanten bestimmen?

Liegen Ihnen Informationen zu Schliff, Gewicht, Farbe und Reinheit Ihres Diamanten vor (etwa aus einem Zertifikat), können Sie mithilfe eines Online-Rechners wie beispielsweise von antwerpdiamonds.direct eine schnelle und relativ zuverlässige Wertermittlung durchführen.

Wer tiefer in die Materie einsteigen und die Grundlagen der Diamantbewertung verstehen möchte, sollte zu Fachliteratur greifen: Wir empfehlen „Diamond Handbook: A Practical Guide to Diamond Evaluation: 2nd Edition“ (ISBN: 978-0929975399), wo auf knapp 200 Seiten sämtliche Bewertungskriterien, die wir zuvor erwähnt haben, im Detail und mit farbigen Abbildungen erklärt sind.

Besonders übersichtlich und schnell verständlich sind die Informationen in „Jewelry & Gems-The Buying Guide, 8th Edition: How to Buy Diamonds, Pearls, Colored Gemstones, Gold & Jewelry with Confidence and Knowledge“ (ISBN: 978-0997014549) organisiert, worin neben Diamanten noch andere Edelsteine und Schmuck im Allgemeinen behandelt werden.

Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?

Die präziseste, verlässlichste Möglichkeit zur Diamantbewertung ist die Einsendung Ihres Edelsteins bei einem internationalen Bewertungsinstitut: Das GIA in London, das IGI und HRD in Antwerpen sowie das DPL in Idar-Oberstein zählen zu den renommiertesten Adressen und richten ihre Gebührenstruktur nach dem Diamantgewicht.

Das GIA beispielsweise kassiert für einen Grading-Report nach 4C-Kriterien für Naturdiamanten auf der D-Z-Skala zwischen 48 US-Dollar (0,15 bis 0,22 Karat) und 3.233 US-Dollar (40 bis 49,99 Karat), während Farbdiamanten 50 bis 100 Prozent teurer sind.

Der Vorteil: Hier erhalten Sie ein international anerkanntes Zertifikat. Eine Alternative ist die Bewertung beim vertrauenswürdigen Juwelier vor Ort, die zwar kostenlos, jedoch an die Erwartung eines anschließenden Ankaufs zu oftmals schlechten Konditionen geknüpft ist.

Ebenfalls kostenfrei, aber unverbindlich und unserer Erfahrung nach zuverlässig ist die Bewertung auf Catawiki.com: Sobald Sie Ihren Diamanten zur Versteigerung auf der Auktionsplattform einstellen, wird ein erfahrener Diamant-Experte anhand von Fotos und Ihren bereitstehenden Informationen einen Schätzwert ermitteln.

Dennoch gilt:

Die Präzision einer persönlichen Begutachtung mit geschultem Auge und modernen Instrumenten, wie sie etwa beim GIA durchgeführt wird, ist unersetzlich.

Wie kann ich den Wert von Diamanten erhöhen?

Ihre Möglichkeiten zur Werterhöhung von Diamanten beschränken sich auf einen lukrativen Verkaufsweg, da ein sonderlicher Pflegeaufwand beim härtesten aller natürlichen Materialien nicht erforderlich ist.

Um den Verkaufspreis zu maximieren, sollten Sie vor allem bei schweren, reinen und anderweitig wertvollen Diamanten in ein Zertifikat (z.B. vom GIA) nach 4C-Bewertungsmuster investieren, um Vertrauen und Zahlungsbereitschaft auf Käuferseite zu erhöhen.

Nutzen Sie den Sofort-Ankauf durch Diamantäre oder Juweliere aufgrund deren hohen Margen nur im Notfall und setzen Sie stattdessen auf Versteigerungen, Kommissionsverkäufe (z.B. beim Juwelier) oder Privatverkäufe, um in die Nähe des fairen Marktpreises zu gelangen.

Diamanten: Werterhöhung
  • Zertifikat nach 4C-Kriterien
  • Versteigerung, Kommissionsverkauf oder Privatverkauf nutzen
  • Keine Werterhöhung durch besondere Pflege etc. möglich

Wo lassen sich wertvolle Diamanten verkaufen?

Ist die Verkaufsentscheidung gefallen, stehen Ihnen mit Juwelieren und Diamantären, Auktionshäusern von eBay bis Sotheby’s und Privatverkäufen diverse Optionen zur Wahl.

Unser Favorit ist aus mehreren Gründen das Online-Auktionshaus Catawiki: Da Lose sorgfältig selektiert und von Spezialisten in Fachauktionen eingeordnet werden, attrahiert der Anbieter Diamant-Liebhaber mit hoher Zahlungsbereitschaft und ergänzt seinen Service um eine sichere Zahlungsabwicklung über Treuhandkonten.

Faire Gebühren, kostenlose Expertenschätzungen Ihrer Diamanten und eine schnelle, kostenlose Anmeldung eines Verkäuferkontos innerhalb weniger Minuten sprechen zusätzlich für Catawiki.

Nicht vergessen: Lesen Sie unseren weiterführenden Artikel „Diamanten verkaufen – Fehler beim Diamant-Verkauf vermeiden„, um optimal auf eine lukrative Veräußerung vorbereitet zu sein.

What do you think?

Written by Redakteur