Warum haben Weine einen höheren Wert?
Die Welt des Weins ist eine faszinierende Reise um dem Globus mit derartig vielen Winzern, Rebsorten und Lagen, dass sie niemand im Laufe eines Menschenlebens vollständig ergründen kann.
Enthusiasten begeistern sich vor allem für jene Inseln der Exzellenz, die aus dem Ozean belangloser Supermarktweine hervorstechen: Legendäre Erzeuger, große Lagen und kleine Produktionsmengen ziehen Connaisseurs magnetisch an, resultieren jedoch oftmals in extremen Preisen – und das, obwohl jeder Wein im Grunde nur fermentierter Traubensaft ist.
Um wertvoll zu sein, kann ein Wein verschiedene Kriterien erfüllen: Häufig liegt die Erklärung in einer guten Lagerfähigkeit wie etwa bei Portwein, Riesling-Spätlesen oder Top-Chateaus aus dem Bordeaux, in anderen Fällen genügen die schiere Prominenz des Winzers, sein knapper Ertrag oder das hohe Renommee einer Region wie etwa des Burgunds, um bereits junge Weine in kostspielige Raritäten zu verwandeln.
Je älter der Wein, desto stärker entscheidet der Zustand individueller Flaschen über den Marktwert und desto anspruchsvoller ist die Ermittlung des fairen Preises.
Welchen Wert können Weine erreichen?
2018 wurde bei Sotheby’s in New York eine Flasche des 1945er Romanée-Conti für 558.000 US-Dollar versteigert – möglich macht es die Kombination aus seltenem Ausnahme-Jahrgang und dem wohl angesehensten Pinot-Noir-Produzenten des Burgunds.
Blicken wir auf den Markt für neue Weine, steht das Weingut mit Preisen zwischen 15.000 und 25.000 US-Dollar pro Flasche ebenfalls an der Weltspitze. Im Bordeaux geht es humaner zu: Die Weine der elitären fünf Premier-Cru-Güter aus dem Médoc (wie beispielsweise Château Latour) kosten rund 500 bis 1.000 Dollar, während Spitzen-Champagner wie der ikonische Dom Perignon bereits zwischen 150 und 250 Euro verfügbar sind.
In deutschen Spitzenbetrieben wie dem Weingut Friedrich Becker oder Schloss Johannisberg sind Sie mit 50 bis 100 Euro in der Oberklasse angekommen. Aus rein qualitativer Perspektive sind derartige Summen jedoch nicht erforderlich; bereits für 15 bis 25 Euro pro Flasche können Sie auf dem internationalen Weinmarkt Top-Qualität und je nach Weintyp eine hervorragende Lagerfähigkeit erwarten. Was über 50 Euro kommt, hat viel mit Seltenheit und Prestige zu tun.
Was ist der wertvollste Wein, der je verkauft wurde?
Die meisten Preisrekorde auf Wein-Versteigerungen werden von Tropfen aus den berühmtesten Weinbauregionen der Welt – dem Burgund und dem Bordeaux – geknackt. Abseits des aktuellen Weltrekordhalters, dem eben vorgestellten 1945er Romanée-Conti, sorgte auch der 1947er Cheval Blanc vom rechten Bordeaux-Ufer mit seinen 304.000 US-Dollar für Schlagzeilen und gilt unter vielen Liebhabern als bester Bordeaux aller Zeiten.
Auch ein Château Lafite 1869 für 230.000 Dollar und ein Château Margaux aus dem Jahr 1787 für 225.000 Dollar befinden sich unter den Rekordhaltern.
Dass Schaumwein in dieser Liga problemlos mithalten kann, beweist eine legendäre Lieferung des 1907er Heidsieck Champagners: 1916 im Ersten Weltkrieg mitsamt ihres Schiffes versunken, wurden die Flaschen 80 Jahre später wiedergefunden und erzielen bis zu 275.000 Dollar pro Stück.
Welche Faktoren sorgen für den Wert von Wein?
Die Nachfrage markiert einen zentralen Wertfaktor auf dem Markt für junge wie historische Weine und erklärt beispielsweise, warum begehrte Burgunder allein in den letzten 20 Jahren um mehrere hundert Prozent im Preis gestiegen sind.
Auf dem gereiften Raritätenmarkt zählen daneben vor allem der Flaschenzustand (Füllniveau, Etikettenzustand, Beschaffenheit der Kapsel) und die Güte des Jahrgangs, welche extreme Preisdifferenzen begründen kann.
Ob ein Wein überhaupt die Chance besitzt, im Alter wertvoll zu werden, entscheidet sich schon während seiner Entstehung: Nicht nur die Lage und das Talent des Winzers bei der Verarbeitung, sondern auch der Arbeitsaufwand von Traubenselektion bis Fassreife und Lagerung bestimmen maßgeblich über das Preisniveau. Je rigoroser die Selektion des Traubenmaterials, desto niedriger der Ertrag und desto höher der Preis.
Daneben bestimmen vor allem die Prominenz des Erzeugers und seine Herstellungskosten über den Preis – die regelmäßige Verwendung neuer Holzfässer beispielsweise ist eine teure Angelegenheit. Besondere Risiken (etwa die Produktion von Eiswein) erklären ebenfalls hohe Preise.
Nicht zu vergessen sind Punktbewertungen von großen Weinkritikern wie Robert Parker, die große Macht über den Marktpreis von Weinen ausüben.
- Marktangebot und -nachfrage
- Qualität des Jahrgangs
- Flaschenzustand
- Gute Lage
- Renommee und Talent des Winzers
- Ansehen der Region
- Herstellungsaufwand/Traubenselektion
- Besondere Risiken, z.B. bei Eiswein
- Punktbewertungen
So erkennen Sie wertvollen Wein!
Die Kombination aus Region, Jahrgang und Erzeuger liefert Ihnen eine exzellente Grundlage zur Identifikation hochwertiger Weine.
Ohne fundierte Fachkenntnisse können Sie die Informationen des Etiketts jedoch nicht in die Gewissheit übersetzen, einen hochwertigen Wein in den Händen zu halten. Denn: Weder ein alter Jahrgang noch eine großartige Region garantieren einen saftigen Marktwert. Manche Flaschen wirken völlig unscheinbar und bringen Ihnen am Ende mehr als die bekannten Châteaux Ihres Weinkellers.
Es gibt jedoch Stichworte, die jeden Besitzer hellhörig machen sollten: Ist bei deutschen Weinen die Rede von hohen Prädikaten wie Auslese, Beerenauslese oder Trockenbeerenauslese, sind gewaltige Werte aufgrund der hohen Lagerfähigkeit der süßen Tropfen möglich.
International genießen neben dem Burgund und Bordeaux vor allem die Rhone (nördlich wie südlich), das kalifornische Napa Valley und die großen Weine Italiens (Barolo, Brunello, Amarone) ein hohes Ansehen.
Wie kann ich selber den Wert von Wein bestimmen?
Aufgrund der ständig schwankenden Preise auf dem wertvollen Weinmarkt lohnt es sich nicht, einen gedruckten Preiskatalog zu erwerben, dessen Angaben zum aktuellen Zeitpunkt wahrscheinlich schon veraltet sind.
Falls Sie ein generelles Verständnis für die Preisentstehung von Wein und die wichtigsten Regionen entwickeln möchten, raten wir Ihnen zu Jens Priewes Standardwerk „Wein: Die große Schule“ (ISBN: 978-3898837163).
Sehr hilfreich ist zudem der jährlich erscheinende „Kleine Johnson“ (ISBN: 978-3965842533): Über 6.000 Weine werden dort inklusive ihrer besten Jahrgänge und Empfehlungen bezüglich der Lagerzeit vorgestellt – ideal, um den richtigen Verkaufszeitpunkt zu bestimmen.
Im Internet gelingt Ihnen die Wertbestimmung noch schneller, wobei vor allem die Wein-Suchmaschine wine-searcher.com von großem Nutzen ist. Auch ein Blick in die Wein-App „Vivino“ kann präzise Preisinformationen liefern, ebenso wie der Besuch spezialisierter Händler-Websites.
Millesima beispielsweise ist auf Bordeaux- und Burgunderweine fokussiert und führt zahlreiche ältere Flaschen im Sortiment, die Ihnen einen Überblick zu aktuellen Marktpreisen liefern.
Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?
Im Internet stoßen Sie auf eine Vielzahl professioneller Wein-Ankäufer wie etwa winespecials.de oder weinalexander.de, die Ihnen typischerweise ein kostenloses, unverbindliches Ankaufsangebot für Ihre Flaschen erstellen.
Wir empfehlen vor allem bei größeren und potenziell wertvollen Sammlungen, zur Einholung verlässlicher Informationen auf mindestens drei verschiedene Bewertungen zu setzen. Alternativ können Sie versuchen, andere Weinliebhaber in Facebook-Gruppen oder Foren wie dasweinforum.de um eine Einschätzung zu bitten.
Auch Ihr Weinhändler des Vertrauens um die Ecke kann Ihnen oftmals weiterhelfen und kennt wertvolle Kontakte, die Ihre Flaschen bewerten können. Noch simpler geht der Prozess auf Catawiki.com vonstatten: Das Online-Auktionshaus beschäftigt eigene Wein-Experten, die Ihnen beim Einstellen eines Loses (75 Euro Mindestwert) eine kostenlose, professionelle Wertschätzung liefern.
Wie kann ich den Wert von Wein erhöhen?
Eine fachgerechte Lagerung ist das Beste und Wichtigste, was Sie für den Werterhalt Ihrer Weine leisten können. Achten Sie auf eine konstante, kühle Temperatur von idealerweise 10 °C bis 13 °C und eine ausreichende Luftfeuchtigkeit von 50 bis 80 Prozent, damit die Naturkorken Ihrer Weine nicht austrocknen und keine vorschnelle Oxidierung des wertvollen Traubensafts herbeiführen.
Bei Weinen mit Schraubverschluss spielt dieses Kriterium eine untergeordnete Rolle, ebenso wie die liegende Lagerung: Mit Kork verschlossene Flaschen sollten zur Befeuchtung des Korkens liegend gelagert werden, wohingegen Schraubverschlüsse genauso gut im Stehen aufbewahrt werden können.
Steht kein Weinkeller zur Gewährleistung optimaler Bedingungen bereit, können Sie alternativ über die Anschaffung eines Weinkühlschranks nachdenken oder die Flaschen an einem kühlen Ort der Wohnung (beispielsweise im Schlafzimmer) lagern.
Viele Kenner hüllen ältere Flaschen zudem in Folie ein, um die Etiketten zu schonen. Abseits der richtigen Lagerung tragen vor allem der richtige Verkaufszeitpunkt und die Wahl eines geeigneten Verkaufskanals zur Maximierung des Preises bei.
– Lagerung bei kühlen, konstanten Temperaturen
– Bei Korkverschluss: Genügend Luftfeuchtigkeit und liegende Aufbewahrung
– Etikett ggf. in Folie einwickeln
– Keller, Weinkühlschrank oder kühleres Zimmer nutzen
– Optimalen Verkaufszeitpunkt beachten
– Geeigneten Verkaufskanal (z.B. Catawiki) wählen
Wo lassen sich wertvolle Weine verkaufen?
Einer der erfolgreichsten Verkaufskanäle ist Catawiki.com: Das Online-Auktionshaus beschäftigt hauseigene Weinkenner, die Ihnen bei der Erstellung Ihres Loses helfen, Auktionen begleiten und eine Vorselektion treffen, sodass zahlungskräftige Interessenten ausschließlich auf spannende Tropfen treffen.
Wie bei renommierten Auktionshäusern (Sotheby’s, Christie’s etc.) resultieren aus dieser Professionalität überdurchschnittliche Verkaufspreise, gepaart mit dem Komfort eines Online-Anbieters, über zehn Millionen Bietern pro Monat und moderaten Gebühren.
In puncto Sicherheit überzeugt Catawiki mit der sicheren Zahlungsabwicklung über Treuhandkonten. Um sich erfolgreich auf den Verkauf Ihrer Weine vorzubereiten, sollten Sie unbedingt unseren weiterführenden Artikel „Wein verkaufen – Fehler beim Wein-Verkauf vermeiden“ lesen.