Ü-Ei-Figuren Wert & Wertermittlung

Warum haben Ü-Ei-Figuren einen höheren Wert?

Fachportable, Nachschlagewerke und hochpreisige Auktionen: Die sonst aus der Numismatik oder Philatelie bekannte Professionalität übertragen Liebhaber wertvoller Überraschungseier seit 50 Jahren auf den Inhalt jener gelben Plastikkapseln, die traditionell von 20 Gramm Schokolade ummantelt sind.

Von Michele Ferrero als unkomplizierter Kinderspaß erdacht, sind Ü-Eier im Laufe der Jahrzehnte zu extremer Vielfalt gelangt, die vor allem Erwachsene interessiert: Berühmte Spielzeugdesigner wie Peter Bermes, prominente Themenwelten von den Schlümpfen bis LEGO und sogar Videospiel-Adaptionen sind Teil eines riesigen Sammeluniversums, in dem nichts unmöglich scheint.

Ein paar Gramm Kunststoff wechseln für 5.000 Euro den Besitzer, Fälscher gelangen mit täuschend echten Imitationen zu Wohlstand und jeder Jahrgang seit 1974 wird von Enthusiasten penibel dokumentiert. Diverse Faktoren können Ü-Ei-Figuren wertvoll machen: Seltene Spielwelten, neuwertige „Antiquitäten“, vollständige Sets und namhafte Schöpfer entlocken dem richtigen Liebhaber drei- bis vierstellige Summen.

Welchen Wert können Ü-Ei-Figuren erreichen?

Letztere stehen am oberen Ende eines gewaltigen Preisspektrums: Während ein großer Prozentsatz aller Figuren nahezu wertlos ist und keinen Wiederverkauf nach dem Erwerb im Supermarkt rechtfertigen würde, beginnen für Sammler interessante Objekte bei zwei bis drei Euro.

Zwischen 10 und 20 Euro sprechen wir bereits von einem beträchtlichen Wert, der beispielsweise von Metallfiguren, historischen Sammlerstücken (Wiking-Fahrzeuge, Soldaten aus den 1970er-Jahren etc.) und beliebten Themenwelten (Herr der Ringe, Micky Maus etc.) erreicht wird.

Raritäten sind jenseits der 30-Euro-Grenze zu verorten und kennen nach oben keine Grenze: Während manche der blauen Figuren aus der begehrten, 1983 aufgelegten Serie „Erkennst Du Deinen Schlumpf“ noch im zweistelligen Bereich rangieren, explodieren die Marktpreise für andere Raritäten. Alle Ü-Ei-Sammler kennen die „Hall of Fame“ der wertvollsten Objekte aller Zeiten; bis zu 25.000 Euro für einzelne Figuren wurden bereits aufgerufen.

Was sind die wertvollsten Ü-Ei-Figuren, die je verkauft wurden?

Führendes Mitglied dieses elitären Kreises ist der Nachtwächterschlumpf aus dunkelblauem Grundmaterial: Während weiße Plastikrohlinge nahezu wertlos sind, gilt die dunkelblaue Variante als Unikat und gleichzeitig teuerste Ü-Ei-Figur aller Zeiten. Von realisierten Preisen um 12.000 Euro ist die Rede; der Spezialshop Eierlei.de verlangte einst 25.000 Euro. Auch der Eitelkeitsschlumpf bewegt sich in den Tausendern: Knapp 4.800 Euro wurden 2020 für das seltene Exemplar mit silberner statt weißer Spiegelfläche geopfert.

Auch ein blaues Grundmaterial kann den Eitelkeitsschlumpf in gewaltige Wertdimensionen katapultieren. Derweil zählt beim Flötenschlumpf die Farbe seines Instruments: Ein roter Rohling mit gelber Bemalung bringt Ihnen zwischen 3.000 und 6.000 Euro.

Gleiches gilt für die Drachen „Drachobert“ und „Exadon“ aus der ersten Ü-Ei-Spielwelt aller Zeiten: Dem von Design-Ikone Peter Bermes gestalteten „Ritterfest von Freudenberg“. Nicht zu vergessen ist der Gartenzwerg „Ferdi Fallobst“, von dem nur 17 Exemplare mit rotem Grundmaterial bekannt sind – erkennbar an den gleichfarbigen Äpfeln. Rund 2.000 bis 3.000 Euro sind realistisch.

Welche Faktoren sorgen für den Wert von Ü-Ei-Figuren?

Wie „Drachobert“ beweist, sind frühe Kollektionen berühmter Designer einer der mächtigsten Wertfaktoren im Universum der Überraschungseier. Insbesondere die Ende 1974 von Ferrero beschäftigten Freiberufler Peter Bermes, Uwe Koch und Heinrich Roth erschufen Figuren, die heutzutage hohe bis exorbitante Preise erzielen.

Frühe und mittlerweile rare Spielwelten wie das „Ritterfest von Freudenberg“ beweisen den Trend. Analog zu Fehlprägungen in der Numismatik, sind es oftmals jedoch nicht die Figuren selbst, sondern kleine Abweichungen von der Masse wie beispielsweise dunkelblaue Rohlinge, die maximale Preissteigerungen erklären.

Der finale Marktwert ist das Ergebnis zusätzlicher Faktoren: In welchem Zustand befindet sich die Figur? Ist sie möglicherweise noch nicht zusammengebaut und ermöglicht ihrem neuen Besitzer das seltene Erlebnis der Montage? Befindet sich originales Zubehör wie die Kapsel und Anleitung im Lieferumfang?

Nicht im obersten, sondern gehobenen Preissegment (20 bis 50 Euro) bewegen sich viele Figuren, deren Besonderheiten von seltenen Materialien (Holz, Metall) bis hin zu einem Ursprung in anderen Zielmärkten (z.B. Japan) reichen. Zudem können vollständige Serien immense Preisdifferenzen begründen, ebenso wie Limited Editions und Fehlproduktionen.

So erkennen Sie wertvolle Ü-Ei-Figuren!

Schütteln, Wiegen, Barcode lesen: Um beim Kauf zu erkennen, ob Sie das berühmtberüchtigte „Siebte Ei“ in den Händen halten, existieren diverse Strategien. Bedeutender ist die Frage, wie Sie wertvolle Exemplare zwischen all den gewöhnlichen Figuren einer bestehenden Sammlung erkennen.

Von offensichtlichen Besonderheiten wie Metall- oder Holzfiguren abgesehen, lautet die kurze Antwort: Ohne Vorwissen ist eine Identifikation unmöglich. Wie soll ein Laie auf die Idee kommen, dass ausgerechnet ein dunkelblauer Schlumpf 12.000 Euro einbringen könnte? Folglich ist die Einordnung der erste, wichtige Schritt: Nutzen Sie die Google-Bildersuche, um Serie, Jahrgang und etwaige Besonderheiten der Ü-Ei-Figuren festzustellen.

Auch der Beipackzettel liefert wertvolle Informationen. Sollte sich das Exemplar als potenziell hochpreisig entpuppen, empfehlen wir die „Fälschungszentrale“ des Fachportals eierwiki.de, um das Vorliegen eines wertlosen Imitats auszuschließen. Auch in übrigen Belangen des Sammelgebiets liefert die Website erstklassige Tipps und sollte jedem Ü-Ei-Sammler ein Begriff sein.

Wie kann ich selber den Wert von Ü-Ei-Figuren bestimmen?

Besitzer von Ü-Ei-Figuren haben das Glück, auf ein erstklassiges Nachschlagewerk zur Preisrecherche zurückgreifen zu können: Den jährlich erscheinenden O-Ei-A Katalog mit aktuellen Marktwerten und intuitiven Bildern auf über 600 Seiten. Während die gedruckte Variante mit reinem Fokus auf Figuren in ihrer 2022er-Ausgabe (ISBN: 978-3944550312) am aktuellsten ist, existiert für 2023 bereits das 3er-Bundle aus Figuren-Katalog, Spielzeug-Katalog und dem O-Ei-A Spezial (8. Auflage) in digitaler Form (ISBN: 978-3944550343).

Aus unserer Perspektive eine unverzichtbare Informationsquelle zur eigenständigen Wertbestimmung! Im Internet empfehlen wir zur Preisrecherche den Katalog auf Eierlei.de, der von ausländischen Figuren über Fehlprägungen bis hin zu den wertvollsten Exemplaren aller Zeiten rund 5.000 verschiedene Sammlerobjekte enthält.

Ein echter Geheimtipp ist ue-ei-portal-sammlerkatalog.de, wo Sie ein enormer Informationsgehalt erwartet. Zusätzliche Sicherheit schafft der Vergleich mit aktuellen Marktpreisen auf Catawiki, eBay und anderen Auktionshäusern.

Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?

Während andere Sammlergebiete wie beispielsweise Diamanten keine Wertermittlung ohne eine persönliche Begutachtung vom Experten ermöglichen, benötigen Sie bei Ü-Ei-Figuren keine fremde Unterstützung.

Der O-Ei-A Katalog wird Ihnen, gepaart mit den genannten Online-Adressen, höchstwahrscheinlich alle benötigten Informationen für einen erfolgreichen Verkauf liefern. Letzteren empfehlen wir über das Auktionshaus Catawiki: Sobald Sie Ihre Figuren dort zur Versteigerung einstellen, wird Ihnen ein qualifizierter Spielzeugexperte eine kostenlose Wertschätzung liefern.

Die hauseigenen Catawiki-Spezialisten beobachten täglich hunderte Versteigerungen und wissen vor allem bei Ferrero-Seltenheiten jenseits der 100-Euro-Grenze, wie sich die Marktwerte monatlich verschieben. Ein wertvoller Rat zusätzlich zur eigenständigen Wertbestimmung.

Wie kann ich den Wert von Ü-Ei-Figuren erhöhen?

Zur Maximierung des Werterhalts sollten Sie auf eine fachgerechte Lagerung und behutsame Reinigung der Figuren sowie ein schonendes Aufbewahren der Beipackzettel achten. Zur Lagerung empfehlen wir Setz- beziehungsweise Sammelkästen mit verschließbarem Deckel und einer weichen Auskleidung (z.B. Wattepads), um Schäden durch Stöße vorzubeugen. Gängige Größen reichen von 6 bis 40 Fächern.

Die Säuberung ist ein eigenes Fachgebiet; gängige Methoden sind das Lauge- oder Kukident-Bad sowie Schmutz-Radiergummis. Achten Sie auf eine vorsichtige Entfernung von Kleberesten, welche sich an den Unterseiten mancher Figuren befinden. Wasserdampf, Spülmittel, ein Föhn oder Zitronensaft sind bewährte Mittel.

Auch eine Reinigung im Besteckkorb der Spülmaschine hat sich in Expertenkreisen als geeignet herausgestellt. Hütchen von Ü-Eiern sollten ebenso wie Beipackzettel vorsichtig in Briefmarken-Sammelalben aufbewahrt und dürfen zu diesem Zweck an der zusammengeklebten Stelle geöffnet werden. Wer Beipackzettel (BPZ) schonend glätten möchte, sollte sie unter schwere Bücher legen.

Wo lassen sich wertvolle Ü-Ei-Figuren verkaufen?

Egal ob physische Ü-Ei-Börsen in der Nähe, Online-Auktionen auf eBay oder der Privatverkauf durch Kleinanzeigen: Ihre Möglichkeiten zum Verkauf von Überraschungsei-Figuren sind vielfältig. Aufgrund ihrer hohen Durchschnittspreise und guten Verkaufschancen empfehlen wir die Auktionsplattform Catawiki: Das Haus beschäftigt über 240 Experten, die eine sorgfältige Selektion nach interessanten Losen vornehmen und qualifizierte Schätzwerte abgeben.

Letztere steigern die Zahlungsbereitschaft auf Käuferseite sowie das Vertrauen, welches durch sichere Zahlungen über Treuhandkonten nochmals erhöht wird. Verkäufer hingegen profitieren von niedrigen Gebühren, die ausschließlich im Erfolgsfall bezahlt werden, über 10 Millionen Käufern pro Monat sowie einem simplen, kostenlosen Anmeldeprozess. Wie Sie in einer Auktion das finanzielle Maximum aus Ihren Ü-Ei-Figuren schöpfen, verrät unser weiterführender Artikel „Ü-Ei-Figuren verkaufen – so geht es!“.