Die Eventbranche gilt vielerorts noch als analoges Terrain: unübersichtliche Preislisten, langwieriger E-Mail-Verkehr, Kautionen in bar und Unsicherheit darüber, ob die gebuchte Technik am Ende wirklich passt. Genau an diesem Punkt setzt Renty an – ein Unternehmen mit Ursprung in Graz, das den Verleih von Veranstaltungstechnik neu gedacht hat und heute als eines der spannendsten österreichischen Scale-ups im Bereich Plattformökonomie gilt.
Was als pragmatische Lösung für eigene Eventprobleme begann, ist heute ein wachsendes Franchise-System mit über 25 Standorten im DACH-Raum. Renty steht exemplarisch für eine neue Generation heimischer Tech-Unternehmen, die nicht auf schnelle Effekte, sondern auf nachhaltiges Wachstum, klare Prozesse und konsequente Nutzerorientierung setzen.
Vom Studentenprojekt zum Scale-up mit System
Die Gründungsgeschichte von Renty ist typisch für viele erfolgreiche Digitalunternehmen – und doch unterscheidet sie sich in einem entscheidenden Punkt. Drei Freunde, André, Jakob und Simon, starteten mit einer einfachen Idee: Eventtechnik so unkompliziert verfügbar zu machen, dass sie ohne Fachwissen gebucht und genutzt werden kann. Keine komplizierten Angebote, keine technischen Hürden, kein Branchenjargon.
Statt früh auf große Investoren zu setzen, entschieden sich die Gründer für einen anderen Weg. Renty wurde aus dem eigenen Cashflow aufgebaut, Gewinne konsequent reinvestiert und Strukturen Schritt für Schritt professionalisiert. Dieses Bootstrapping-Prinzip prägt das Unternehmen bis heute. Wachstum ist kein Selbstzweck, sondern Ergebnis eines funktionierenden Modells.
Aus der operativen Gründerrolle entwickelte sich dabei zunehmend eine strategische Perspektive: Heute steuern die drei Gründer ein Franchise-System, das lokale Partner einbindet und gleichzeitig zentrale digitale Prozesse nutzt. Genau diese Kombination aus Nähe und Skalierbarkeit ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Digitalisierung eines verstaubten Marktes
Der Markt für Eventtechnik-Verleih war lange Zeit fragmentiert und wenig transparent. Angebote wurden individuell kalkuliert, Verfügbarkeiten waren unklar, der organisatorische Aufwand hoch. Renty hat diesen Prozess konsequent digitalisiert – und dabei nicht nur bestehende Abläufe optimiert, sondern sie grundlegend neu gedacht.
Kern der Plattform ist eine Echtzeit-Verfügbarkeitsanzeige: Kundinnen und Kunden sehen sofort, welche Technik verfügbar ist, zu welchem Preis und an welchem Standort. Die Buchung dauert wenige Minuten, der gesamte Prozess ist klar strukturiert und nachvollziehbar. Fixpreise ersetzen Verhandlungsspielräume, Versicherungslösungen schaffen Vertrauen auf beiden Seiten.
Wer heute Eventtechnik in Österreich und Deutschland mieten möchte, erwartet zunehmend genau diese Transparenz und Verlässlichkeit. Renty trifft damit einen Nerv – nicht nur bei Privatpersonen, sondern auch bei Unternehmen, die Firmenfeiern, Produktpräsentationen oder interne Events planen.
Plug & Play statt Technikstress
Ein zentrales Element der Renty-Philosophie ist die sogenannte Plug-&-Play-Logik. Die angebotene Technik ist bewusst so ausgewählt und konfiguriert, dass sie ohne Vorkenntnisse genutzt werden kann. Ergänzt wird das Angebot durch verständliche Video-Tutorials, klare Aufbauanleitungen und persönlichen Support.
Gerade für kleinere Events bis etwa 250 Personen – Hochzeiten, Geburtstage, Sommerfeste oder Business-Events – senkt dieser Ansatz die Hemmschwelle erheblich. Kundinnen und Kunden müssen keine Techniker:innen engagieren, sondern erhalten funktionierende Lösungen, die auf den jeweiligen Anlass zugeschnitten sind.
Wichtig ist dabei: Trotz digitaler Plattform bleibt der menschliche Faktor zentral. Persönliche Lieferung, telefonische Erreichbarkeit und Support via WhatsApp sind feste Bestandteile des Services. Renty versteht sich nicht als anonymer Online-Marktplatz, sondern als Tech-Unternehmen mit echten Ansprechpartnern vor Ort.
Österreich als Basis – Expansion als Strategie
Der Ursprung in Graz ist für Renty mehr als ein Gründungsort. Österreich diente als Testmarkt, um Prozesse zu verfeinern, Kundenerwartungen zu verstehen und das Geschäftsmodell zu stabilisieren. Von hier aus erfolgte die Expansion in weitere Bundesländer: Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Bregenz – heute ist Renty flächendeckend präsent.
Diese nationale Expansion war zugleich die Grundlage für den Schritt nach Deutschland. Auch dort zeigt sich, dass der Bedarf an einfachen, digitalen Lösungen im Eventbereich groß ist. Statt zentraler Lager setzt Renty auf lokale Partner, die den Servicegedanken vor Ort umsetzen und gleichzeitig von der Plattform profitieren.
Das Modell ist skalierbar, ohne an Qualität zu verlieren. Standards, Software und Marketing werden zentral gesteuert, während die Umsetzung lokal erfolgt. Für Kundinnen und Kunden bedeutet das: gleiche Qualität, gleiche Transparenz, gleiche Einfachheit – unabhängig vom Standort.
Franchise-Modell mit niedriger Einstiegshürde
Ein weiterer Baustein der Wachstumsstrategie ist das Franchise-System. Renty positioniert sich hier bewusst als „Business in a Box“. Neue Partner benötigen kein tiefgehendes Technikstudium, sondern vor allem Serviceorientierung und unternehmerisches Denken. Die Einarbeitung erfolgt strukturiert, die Lernkurve ist überschaubar.
Mit einem vergleichsweise niedrigen Kapitalbedarf eröffnet das Modell auch Quereinsteiger:innen den Zugang. Die Plattform liefert Nachfrage, Buchungssysteme und Markenauftritt, die Partner kümmern sich um Logistik, Aufbau und Kundenkontakt. Dieses Zusammenspiel macht das System sowohl für urbane als auch für regionale Standorte attraktiv.
Gerade im Kontext der Sharing Economy zeigt Renty, wie digitale Plattformen lokale Wertschöpfung ermöglichen können – ohne klassische Zentralisierung, aber mit klaren Standards.
Vertrauen als Wettbewerbsfaktor
Ein zentrales Problem im klassischen Verleihmarkt ist das sogenannte „Trust-Issue“. Unsicherheit über Zustand der Technik, Haftungsfragen oder versteckte Kosten schrecken viele potenzielle Kundinnen und Kunden ab. Renty begegnet diesem Problem mit Transparenz und klaren Rahmenbedingungen.
Versicherungslösungen, nachvollziehbare Preise und verbindliche Buchungsprozesse schaffen Sicherheit. Im Vergleich zu informellen Marktplätzen punktet das Unternehmen mit Rechnung, Support und Zuverlässigkeit. Gegenüber großen Eventfirmen wiederum mit Flexibilität, einfacher Bedienung und fair kalkulierten Paketen.
Diese klare Positionierung zwischen den Extremen ist Teil der Markenidentität – und erklärt, warum das Modell sowohl im B2C- als auch im B2B-Bereich funktioniert.
Österreichische Erfolgsgeschichte mit Exportpotenzial
Renty steht exemplarisch für eine neue Art von österreichischem Unternehmertum. Statt kurzfristiger Skalierung um jeden Preis setzt das Unternehmen auf solides Wachstum, klare Werte und echte Problemlösung. Der Erfolg im Heimatmarkt und die Expansion nach Deutschland zeigen, dass dieses Modell auch international tragfähig ist.
Dabei bleibt der Anspruch unverändert: Technik mieten soll so einfach sein wie eine Alltagsbestellung. Die Plattform ist Mittel zum Zweck – im Zentrum stehen Menschen, Events und Erlebnisse, die funktionieren sollen, ohne Stress zu verursachen.
Blick nach vorn: Weiter wachsen, ohne die DNA zu verlieren
Für die kommenden Jahre plant Renty weitere Standorte, neue Partner und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, die eigene DNA zu bewahren: Nähe zum Kunden, einfache Prozesse und ein klarer Fokus auf Nutzerfreundlichkeit.
Dass ein Unternehmen mit diesen Werten aus Graz heraus einen gesamten Markt verändern kann, ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte für Renty selbst. Es ist auch ein starkes Signal für den Wirtschaftsstandort Österreich – und ein Beispiel dafür, wie Digitalisierung jenseits von Buzzwords echten Mehrwert schaffen kann.