Warum haben Geldscheine einen höheren Wert?
Seltenheit, Zustand, Fehldrucke und besondere Seriennummern – die Anzahl der Faktoren, die über den Wert von Sammler-Banknoten bestimmen, ist vielfältig. Während manche Geldscheine zu Millionenbeträgen auktioniert werden, wechseln ähnliche Drucke für ein paar Cent ihren Besitzer auf eBay.
Warum einige Banknoten, sowie seltene Euro Scheine einen wesentlich höheren Wert als andere besitzen, ist neben ihren physischen Eigenschaften auch eine Frage der Historie wertvoller Einzelstücke sowie der Vollständigkeit im Rahmen zusammengehöriger Sammlungen.
Selbst unscheinbare Details wie das aufgedruckte Datum, die Farbe eines Stempels und kaum sichtbare Copyright-Vermerke können erhebliche Differenzen in der Bewertung hervorrufen.
Welchen Wert können Geldscheine erreichen?
Typischerweise werden Geldscheine zu überschaubaren Beträgen gehandelt, wie ein Blick auf die berühmten deutschen Inflationsscheine von 1919 bis 1924 verdeutlicht:
Trotz aufgedruckter Nominalwerte von mehreren Hunderttausend oder Millionen Mark liegt der Sammlerwert der Dachbodenfunde im perfekten Zustand zwischen 2 und 20 Euro.
Erreichen die Nominalwerte jedoch den Milliarden- und Billionen-Bereich, sollten Sie hellhörig werden; der höchste Inflationsschein mit 100 Billionen Mark von 1924 wird auf dem Sammlermarkt zwischen 5.000 und 10.000 Euro gehandelt.
Spürbar häufiger werden Sie Geldscheinen begegnen, deren Wert die dreistellige Eurogrenze knackt. Nehmen Sie andere Zeiträume oder internationale Banknoten ins Visier, offenbart sich dasselbe Muster: Viele niedrig bepreiste und einige wertvolle Scheine, die es zu erkennen gilt.
Zu welchem Wert lassen sich Geldscheine verkaufen?
Welche Dimensionen der Wert von Geldscheinen erreichen kann, demonstriert die legendäre 1.000-US-Dollar-Note aus dem Jahr 1890, welche aufgrund ihrer bauchigen Nullen auf der Rückseite als „The Grand Watermelon“ bekannt ist.
Von 18.000 gedruckten Exemplaren befinden sich heutzutage nur noch drei in Privatbesitz, was sich 2018 in einem gigantischen Auktionswert von 2,04 Millionen Dollar auf der Baltimore Winter Expo niederschlägt. Vier Jahre zuvor findet ein anderes Exemplar in Dallas für schlanke 3,29 Millionen Dollar einen neuen Besitzer.
Weitere interessante Verkäufe:
Obwohl die meisten Sammlerstücke nicht den Wert von Einfamilienhäusern erreichen, existiert eine immense Vielzahl historischer Banknoten, die aufgrund ihrer Seltenheit zumindest drei- oder vierstellige Eurowerte besitzt.
Kein Wunder, schließlich druckte die Menschheit seit dem 11. Jahrhundert, als das erste Papiergeld in China zum Einsatz kommt, zehntausende verschiedene Geldscheine aus unzähligen Ländern, Besatzungsgebieten und Teilrepubliken.
Wert-Faktoren bei Geldscheinen
Seltenheit und Begehrtheit sind zwei der zentralen wertbestimmenden Faktoren bei Geldscheinen. Sie definieren keinen exakten Marktwert, sondern kreieren einen realistischen Rahmen.
Letzterer kann breit ausfallen, wie der begehrte 50 Deutsche Mark Schein der Bank Deutscher Länder von 1948 zeigt, der Ihnen zwischen 100 und 1.500 Euro einbringt.
Wie das vorherige Beispiel, wo Sie mit 100 Euro für Zustand 3 und 1.500 Euro für Zustand 1 rechnen können. Sie sehen: Die Erhaltung übt einen dramatischen Einfluss auf den Wert aus.
Während sich eine hohe Begehrtheit und ein makelloser Zustand grundsätzlich positiv auf den Wert einer Banknote auswirken, kommen andere Faktoren nur in Sonderfällen zum Tragen. Fehldrucke zum Beispiel, die seit der Euro-Einführung wiederholt Schlagzeilen durch enorme Auktionspreise schrieben.
Auch bemerkenswerte Seriennummern können, müssen die Bewertung jedoch nicht positiv beeinflussen, ebenso wie die Vollständigkeit einer kompletten Serie, die wertvoller sein kann als die Summe ihrer einzelnen Bestandteile.
Minimale Variationen innerhalb derselben Geldscheinserie, etwa das Datum, die Unterschriften und das Wasserzeichen, können ebenfalls massive Wertdifferenzen begründen.
- Seltenheit und Begehrtheit
- Zustand
- Mögliche Fehldrucke
- Vollständigkeit im Rahmen einer Sammlung
- Zusätzliche Alleinstellungsmerkmale
Wertvolle Geldscheine erkennen
Ohne Fachkenntnisse ist die Identifizierung wertvoller Geldscheine oftmals eine unlösbare Aufgabe.
Das Problem: Sie können weder anhand eines stolzen Alters noch anhand eines erstklassigen Zustands festmachen, wie hoch der Wert ist – faktisch wertlose Banknoten existieren aus allen Epochen und Regionen.
Selbst die meisten Geldscheine aus der französischen Revolution, die im 18. Jahrhundert gedruckt wurden, sind heutzutage erstaunlich günstig zu haben. Gleichzeitig könnte eine beschädigte, vermeintlich bedeutungslose und relativ junge Note rein aufgrund ihrer Rarität einen schockierend hohen Wert besitzen.
Es gibt jedoch Anhaltspunkte, die auf einen beträchtlichen Wert hindeuten und eine nähere Recherche lohnend machen:
- Ein hohes Alter; am deutschen Beispiel Banknoten aus dem Kaiserreich vor 1900
- Außergewöhnliche Nominalbeträge, z.B. ungerade oder extrem hohe Zahlen
- Historisch bedeutsame Jahre, z.B. Geldscheine aus 1871 oder 1948
- Hinweise auf einen stark begrenzten Ausgabezeitraum
- Die Kombination aus hohem Alter und einwandfreiem Zustand
Wert bei Geldscheinen bestimmen
Zwei Standardwerke genießen in der Welt der Notaphilie ein besonderes Renommee.
Während Sie die Wertbestimmung deutscher Geldscheine auf über 800 Seiten am besten mit „Die deutschen Banknoten ab 1871: Komplett farbiger Bewertungskatalog mit Marktpreisen“ (ISBN: 978-3866461550) von Hans-Ludwig Grabowski vornehmen, empfiehlt sich für internationale Banknoten der englische „Standard Catalog of World Paper Money, Modern Issues, 1961-Present“ (ISBN: 978-1440248597) von Tracy Schmidt mit 1.200 Seiten.
Ein Blick in Auktionshäuser wie eBay oder Catawiki lohnt sich ebenfalls, weil er Einblicke in die aktuellen Marktwerte zahlreicher Banknoten liefert.
Für Geldscheine aus speziellen Ländern finden Sie auf Amazon eine Varietät an Fachbüchern, wie beispielweise den auf die USA fokussierten, angesehenen Katalog „A Guide Book of United States Paper Money 7th Edition“ (ISBN: 978-0794848293).
Hilfe bei Wertermittlung
1. Paper Money Guaranty (PMG)
Die weltweit führende Institution zur Bewertung von Geldscheinen ist der unabhängige Dienst Paper Money Guaranty (PMG), der ein Team professioneller Papiergeld-Bewerter engagiert und weitreichende Garantien zur Qualität und Echtheit der Sammlerstücke leistet.
Eingereichte Noten werden auf einer Skala von 1 bis 70 evaluiert, wobei 70 eine perfekte Kondition beschreibt.
Die Gebührenstruktur ist individuell und richtet sich nach dem Maximalwert pro Note, dem Alter, der Menge eingereichter Stücke sowie weiteren Kriterien.
Während die Bewertung von Geldscheinen bis 1.000 Euro Maximalwert rund 40 Euro pro Stück kostet, fallen für Noten mit bis zu 25.000 Euro Maximalwert knapp 300 Euro an.
Die Bewertungsdauer beträgt durchschnittlich 35 Tage; wer größere Mengen ab 50 Banknoten einreicht, zahlt pro Stück typischerweise 10 bis 20 Euro.
2. Catawiki
Eine weitere renommierte Größe ist das Online-Auktionshaus Catawiki, das einen kostenlosen Bewertungsservice anbietet.
Sie reichen ein Los für eine Auktion ein und die Catawiki-Experten geben eine Schätzung ab, die den wahrscheinlichen Versteigerungswert angibt und während der Auktion für alle potenziellen Kunden sichtbar ist. Zu beachten ist, dass diese Expertenschätzung nur bei höherwertigen Losen vorgenommen wird.
Wert von Geldscheine erhöhen
Wenn Schmutz, Knicke und Risse den Wert von Banknoten mindern, liegt eine eigenhändige Korrektur der Schönheitsfehler zur Wertsteigerung nahe.
Wir empfehlen Ihnen jedoch dringend, keine Basteleien vorzunehmen, weil diese mit großer Wahrscheinlichkeit eine Wertminderung bewirken: Während das Bügeleisen die Farben ausbleicht, sehen geklebte Geldscheine noch schlechter aus als mit Rissen und das Papier ist zu fragil, um einer Reinigung standzuhalten. Aus diesem Grund ist eine Werterhöhung faktisch unmöglich; den höchsten Wert erhalten Sie durch die Vermeidung unnötiger Fehler und einer falschen Handhabung.
Fügen Sie den Geldscheinen niemals Knicke zu, berühren Sie sie nicht mit schmutzigen Fingern und nehmen Sie keine alten Scheine aus einem vorhandenen Album.
Falls eine Begutachtung erforderlich ist, sollten Sie die Noten vorsichtig am Rand berühren statt großflächig zuzugreifen.
Vor allem ältere Scheine sind oftmals extrem fragil und können bereits durch eine sanfte Handhabung Schäden mit erheblichen Wertverlusten erleiden. Eine trockene und lichtgeschützte Lagerung der Alben ist der beste Weg, um den wertvollen Stücken ein schonendes Überdauern der Zeit zu ermöglichen.
- Niemals Knicke zufügen
- Berühren – falls nötig – nur extrem vorsichtig und mit Pinzette oder sauberen Fingern
- Ältere, fragile Noten möglichst nicht anfassen
- Nicht basteln: Bügeleisen, Klebeband etc. sind tabu
- Keine Versuche zur Reinigung der Geldscheine unternehmen
- Vorhanden Alben erhalten und trocken sowie lichtgeschützt aufbewahren
Wertvolle Geldscheine verkaufen
Die Möglichkeiten zum Verkauf von Geldscheinen sind vielfältig und reichen von einer Reihe an Online- wie klassischen Auktionen bis hin zu professionellen Ankaufdiensten.
Eine besonders komfortable und sichere Variante ist der Verkauf bei Catawiki, den wir Ihnen aus mehreren Gründen empfehlen.
Nicht nur die geschützte Zahlungsabwicklung über ein Treuhandkonto, sondern auch die Eingabe eines (für den Kunden unsichtbaren) Mindestgebots schafft einen sicheren Rahmen zum Verkauf Ihrer Geldscheine.
Sollten Fragen oder Unstimmigkeiten auftreten, steht ein professioneller Kundenservice unterstützend zur Seite.
Für Käufer ist Catawiki aufgrund von zielgerichteten Suchen, einer praktischen App für iOS und Android sowie dem verständlichen, sicheren Prozess des Bietens ebenfalls eine attraktive Plattform zum Erwerb wertvoller Banknoten.
Expertenschätzungen machen den Geldscheinverkauf zu einem transparenten Prozess auf beiden Seiten.