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Deutsche Sammlermünzen Wert & Wertermittlung

Warum haben deutsche Sammlermünzen einen höheren Wert?

Seit der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002 gibt das Bundesministerium für Finanzen jährlich eine Reihe unterschiedlicher Sammlermünzen heraus. Mit Nominalwerten von 5, 10, 20, 25, 50, 100 oder 200 Euro versehen, gelten die Münzen in Deutschland als gesetzliche Zahlungsmittel und erscheinen in limitierter Auflage.

Jedes Exemplar ist einem historischen oder kulturellen Thema wie beispielsweise der Ehrung besonderer Persönlichkeiten, wissenschaftlicher Leistungen oder sportlicher Ereignisse gewidmet. Zuvor waren deutsche Sammlermünzen unter der synonymen Bezeichnung Gedenkmünzen bekannt, welche zwischen 1953 und 2001 in 87 verschiedenen Varianten als Deutsche Mark herausgegeben wurden.

Ob Sammler- beziehungsweise Gedenkmünzen wertvoll sind, hängt im Wesentlichen von der Auflagenhöhe, dem Material, dem Erhaltungszustand und der Nachfrage auf Sammlermärkten ab.

Trotz ihres Status als offizielles Zahlungsmittel werden deutsche Sammlermünzen in der Bundesrepublik praktisch nie für Transaktionen genutzt, weil ihr Marktwert oberhalb des Nominalwertes liegt.

Welchen Wert können deutsche Sammlermünzen erreichen?

Deutsche Sammlermünzen werden mindestens zu ihrem Nominalwert gehandelt, weil sie jederzeit bei der Bundesbank oder anderen Geldinstituten gegen reguläres Bargeld oder Sparguthaben eingetauscht werden können.

Ist die Auflage groß, hält sich die Differenz zum Nominalwert in Grenzen: Die von 2016 bis 2021 jährlich herausgegebenen 5-Euro-Sammlermünzen mit farbigem Polymerring zwischen Rand und Pille, die der Erde und ihren Klimazonen gewidmet sind, werden meist für das Ein- bis Vierfache ihres eingeprägten Wertes gehandelt. Kein Wunder, schließlich ist eine jährliche Auflage von zwei bis drei Millionen Exemplaren keine Seltenheit.

In Einzelfällen hingegen kann der Marktpreis um ein Vielfaches oberhalb des Nominalwerts liegen, wie die 5-DM-Gedenkmünze „Germanisches Museum“ von 1952 mit Werten zwischen 300 und 600 Euro demonstriert.

Festzuhalten ist der Umstand, dass das preisliche Spektrum deutscher Sammlermünzen spürbar geringer im Vergleich zum Gesamtmarkt für Münzen ausfällt, weil fast alle Gedenkmünzen in hunderttausend- oder millionenfacher Auflage herausgegeben werden. Extreme Raritäten mit Millionenwert existieren nicht.

Was sind die wertvollsten deutschen Sammlermünzen, die je verkauft wurden?

Obwohl die Mehrheit der deutschen Sammlermünzen keinen Marktwert besitzt, der den Nominalwert um Welten übersteigt, mangelt es nicht an Sonderfällen für wertvolle Stücke. Letztere erscheinen meist zu außergewöhnlichen Anlässen wie etwa dem Übergang zur Währungsunion im Jahr 2002, welcher mit der bisher einzigen 200-Euro-Gedenkmünze zelebriert wurde.

Damals zu einem offiziellen Preis von 371 Euro bei einer Auflage von 100.000 Exemplaren herausgegeben, legt das seltene Sammlerstück aus Gold heutzutage Marktwerte von circa 3.000 Euro an den Tag.

Auch 100-Euro-Münzen wie beispielsweise die anlässlich der FIFA-Fußballweltmeisterschaft Deutschland 2006 herausgegebene Goldmünze können die vierstellige Grenze durchbrechen.

Wenngleich diese Regionen von Euro- und Deutsche-Mark-Gedenkmünzen eher selten erreicht werden, knacken vielzählige Exemplare die 100-Euro-Marke: Bekannte Beispiele für wertvolle DM-Münzen sind die „Markgraf von Baden“ und „Schiller“ aus 1955, die „Eichendorff“ von 1957 und die „Fichte“ aus 1964.

Welche Faktoren sorgen für den Wert von deutschen Sammlermünzen?

Das Herstellungsverfahren beeinflusst den Wert deutscher Sammlermünzen enorm. Während die einfache Prägequalität laut Bundesfinanzministerium „Stempelglanz“ heißt, bezeichnet „Spiegelglanz“ einen aufwendigeren Herstellungsprozess, der für sämtliche Sammlermünzen aus Gold sowie ausgewählte Exemplare aus Silber und Kupfer-Nickel genutzt wird.

Neben dem Verfahren spielen Material und Nominalwert eine tragende Rolle: Je wertvoller das Metall und je höher die eingeprägte Euro- beziehungsweise DM-Zahl, desto höhere Verkaufspreise sind zu erwarten.

Auch der Anlass der Herausgabe besitzt Wertsteigerungspotenzial: Außergewöhnliche Ereignisse wie etwa die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland rufen typischerweise eine höhere Nachfrage nach entsprechenden Sammlermünzen hervor als jährlich erscheinende Widmungen an historische Persönlichkeiten, Denkmäler oder die Natur.

Wie bei allen Münzen, haben Erhaltungsgrad und Alter ebenfalls einen positiven Effekt auf die Wertentwicklung; vor allem die Kombination eines hohen Alters mit einer perfekten Konservierung lässt den Marktpreis exponentiell steigen.

Die Faktoren zur Wertsteigerung im Überblick:
  • Prägequalität: „Stempelglanz“ vs. „Spiegelglanz“
  • Material
  • Nominalwert
  • Besondere Anlässe der Herausgabe
  • Erhaltungsgrad
  • Alter

So erkennen Sie wertvolle deutsche Sammlermünzen!

Deutsche Sammlermünzen ab 1953 bilden nur einen winzigen Teil des numismatischen Spektrums ab, was die Erkennung wertvoller Exemplare erleichtert. Grundsätzlich gilt: Haben Sie eine aktuelle Gedenkmünze mit geringem Nominal (5 oder 10 Euro) und ohne Edelmetall vor sich liegen, ist kein enormer Aufschlag relativ zum Nominalwert zu erwarten.

Ein Beispiel sind die aktuellen, von der Bundesbank herausgegebenen 10-Euro-Gedenkmünzen zum Thema „Luft bewegt“ (2019 bis 2021), die auf gängigen Online-Plattformen wie eBay nur unwesentlich teurer als der eingeprägte Eurowert sind.

Je älter die Sammlermünze und je besser der Erhaltungszustand, desto hellhöriger sollten Sie werden. Vor allem DM-Gedenkmünzen in vorzüglicher Qualität durchbrechen regelmäßig die 100-Euro-Schallgrenze.

Kommt Ihnen der Glanz außergewöhnlich vor, halten Sie womöglich eine Münze in „Spiegelglanz“-Qualität in den Händen, die ebenfalls einen näheren Blick verdient – gleiches gilt für sämtliche Gold- und Edelmetallmünzen.

Wie kann ich selber den Wert von deutschen Sammlermünzen bestimmen?

Gut recherchierte Fachliteratur ist ein verständlicher Weg, um einen ersten Eindruck des Wertes Ihrer deutschen Sammlermünzen zu bekommen.

Eine erstklassige Quelle ist das Werk „Die deutschen Münzen seit 1871: Bewertungen mit aktuellen Marktpreisen“ (ISBN: 978-3866462045), das über 1.000 Seiten umfasst und detailliert auf die DM- und Euro-Sammlermünzen sowie andere Gedenkmünzen eingeht.

Auch der Klassiker „Großer deutscher Münzkatalog: von 1800 bis heute“ (ISBN: 978-3866462038) behandelt das Thema auf dutzenden Seiten.

Sind Sie einmal in die Theorie eingestiegen, empfehlen wir den Vergleich der genannten Werte mit aktuellen Versteigerungspreisen auf eBay, Catawiki und anderen Online-Plattformen, um etwaige Veränderungen festzustellen und Trends im Blick zu behalten.

Welchen Einfluss haben Erhaltung, Prägequalität und andere Faktoren auf den Wert? Geben Sie alle Informationen auf der Münze in die Suchleiste ein, um eine Identifikation vorzunehmen und anhand verschiedener Inserate eine Intuition für faire Preise zu bekommen.

Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?

Sie haben das Gefühl, die vorliegenden deutschen Sammlermünzen könnten einen hohen Wert besitzen? Dann sollten Sie über eine professionelle Bewertung durch einen Fachmann nachdenken. Abseits des Internets bieten sich drei primäre Optionen an: Vertrauenswürdige Münzfachhändler in der Region, vereidigte Sachverständige und renommierte Auktionshäuser.

Eine Liste seriöser Fachhändler erhalten Sie beim Berufsverband des deutschen Münzfachhandels e.V. (https://www.muenzenverband.de/mitgliederliste/), während Sachverständige über die Industrie- und Handelskammer aufzufinden sind.

Wichtig
Nur deutsche Sammlermünzen und andere Objekte mit einem Wert von mindestens 75 Euro können in die Auktionen von Catawiki aufgenommen werden.

Beispiele für renommierte Auktionshäuser sind Felzmann, Künker und Rhenumis. Noch bequemer und ebenso vertrauenswürdig ist die kostenlose Wertbestimmung über die Online-Auktionsplattform Catawiki: Nachdem Sie eine Beschreibung und Fotos Ihres Loses eingereicht haben, wird einer von über 200 Experten der Website innerhalb weniger Tage eine Prüfung des Objekts vornehmen.

Wie kann ich den Wert von deutschen Sammlermünzen erhöhen?

Sie persönlich besitzen einen beschränkten Spielraum zur Werterhöhung deutscher Sammlermünzen.

Regel Nummer eins lautet:
Vermeiden Sie unnötige Wertverluste durch eine unsachgemäße Behandlung. Wie bei allen anderen Münzen, sollten Sie die Vorder- und Rückseite niemals mit bloßen Fingern berühren, sondern – falls nötig – an den Seiten und idealerweise mit Handschuhen, um chemische Reaktionen des Metalls zu unterbinden.

Empfehlenswerte Aufbewahrungs-Utensilien sind Münzrähmchen aus Pappe oder transparente Münzkapseln. Letztere bieten den zusätzlichen Vorteil einer Abschirmung gegenüber ungünstigen Faktoren wie Luftfeuchtigkeit.

Egal, wo Sie Ihre deutschen Gedenkmünzen lagern: Bewahren Sie – falls vorhanden – unbedingt Original-Etuis und Echtheitszertifikate mit auf, weil diese den Sammlerwert steigern. Eine Reinigung ist bei deutschen Euro- und DM-Sammlermünzen aufgrund deren Neuzustand selten vonnöten.

Verspüren Sie dennoch den Drang einer Verschönerung, warten Sie eine professionelle Bewertung ab – in vielen Fällen beeinflussen eine authentische Patina und ein unberührter Zustand den Wert positiv. Ein weicher Pinsel und eine milde Seifenlauge ermöglichen eine schonende Reinigung, falls erwünscht.

Wo lassen sich wertvolle deutsche Sammlermünzen verkaufen?

Münzhändler, physische Auktionshäuser und populäre Online-Plattformen wie eBay sind legitime Wege zur Veräußerung deutscher Sammlermünzen. In jedem Fall gilt: Holen Sie sich insbesondere bei großen, wertvollen Sammlungen eine professionelle Bewertung vor dem Verkauf ein, um finanzielle Verluste zu vermeiden.

Unser anknüpfender Artikel „deutsche Sammlermünzen verkaufen – Fehler beim deutsche Sammlermünzen-Verkauf vermeiden“ gibt Ihnen zentrale Ratschläge zu dieser Thematik an die Hand.

Zum seriösen und sicheren Verkauf empfehlen wir Catawiki: Das Auktionshaus hebt sich durch eine selektierte Vielfalt besondere Objekte von anderen Internetseiten ab und stellt Ihnen hausinterne Experten zur Seite, welche die Auktionen kuratieren.

Gleichzeitig sorgt ein sicheres Zahlungssystem über Treuhandkonten für Vertrauen auf Käufer- wie Verkäuferseite. Schnelle Verkäufe, keine Gebühren für das Anbieten von Losen und ein internationales Publikum differenzieren Catawiki von traditionellen Auktionshäusern.

Präzise Suchmöglichkeiten und eine praktische App für iOS und Android erhöhen die Attraktivität der Plattform für Kunden und Anbieter zusätzlich.

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Verfasst von Redakteur