Warum haben Ölgemälde einen höheren Wert?
Seit dem 13. Jahrhundert bekannt und vor allem durch den niederländischen Künstler Jan van Eyck als Weiterentwicklung der Temperamalerei vorangetrieben, begeistert die Ölmalerei im Vergleich zu anderen Disziplinen durch eine unangefochtene Farbbrillanz und Haltbarkeit.
Kein Wunder, dass neben der Mona Lisa zahlreiche Gemälde oberster Prominenz mit Ölfarben erschaffen wurden: Van Goghs Sternennacht, das Mädchen mit dem Perlenohrgehänge von Johannes Vermeer und Guernica von Pablo Picasso, um nur wenige Beispiele zu nennen. Ihre komplexen Maltechniken von Mischen bis Ton-in-Ton prädestinieren die Ölmalerei für die besten Künstler der Welt und verleihen Gemälden eine unvergleichliche Strahlkraft.
Warum einige Ölgemälde Millionen kosten und andere Werke zum Schnäppchenpreis im Internet verkauft werden, hängt wie bei allen Gemälden von diversen Faktoren ab, zu denen vor allem Künstlername, Datierung und Provenienz zählen.
Welchen Wert können Ölgemälde erreichen?
Allgemeine Preisinformationen zu Ölgemälden sind aufgrund der enormen Spannen schwer zu treffen. Während detailreiche Werke unbekannter Künstler bereits für niedrige dreistellige Beträge auf Internet-Auktionen gehandelt werden, katapultiert ein bekannter Künstlername den Marktwert schnell über die 10.000 Euro-Grenze.
Kleine Ölgemälde ohne berühmten Schöpfer hingegen können bereits für 30 Euro den Besitzer wechseln. Jenseits dieser Regionen ist alles möglich: So werden Unikate von Top-Künstlern wie Jean Siméon Chardin, Arnold Böcklin oder Willy Kriegel im Internet für den Gegenwert von Oberklasse-Limousinen gehandelt, während scheinbar ähnlich aufwendige Ölgemälde unbekannterer Künstler ein paar hundert Euro kosten.
Und kommt Ihnen die seltene Ehre zuteil, einen echten Monet, Rembrandt oder Grant Wood in Ihrem Besitz zu finden, stehen die Chancen auf Millionenwerte nicht schlecht. Anders ausgedrückt: Wählen Sie einen beliebigen Betrag zwischen zehn Dollar und 460 Millionen Dollar und Sie werden ein Ölgemälde finden, das genauso viel kostet.
Was sind die wertvollsten Ölgemälde, die je verkauft wurden?
Warum 450 Millionen Dollar? Weil Leonardo da Vincis „Salvator Mundi“, ein 66 x 46 Zentimeter kompaktes Ölgemälde, im Jahr 2017 bei Christie’s in New York zu diesem Preis versteigert wurde und seitdem das teuerste Gemälde aller Zeiten ist – ohne die unverkäufliche Mona Lisa desselben Künstlers zu berücksichtigen, deren Wert je nach Schätzung bis zu eine Millarde Dollar beträgt.
Auch die 179,4 Millionen Dollar teuren Les femmes d’Alger (Version „O“) von Pablo Picasso, die ihren Rekordpreis 2015 bei Christie’s erzielten, wurden auf Öl gemalt.
Etwas günstiger werden Sie den liegenden Akt von Amedeo Modigliani aus dem Jahr 2017 erhalten, der 2015 im gleichen Auktionshaus für satte 170 Millionen Euro an einen chinesischen Industriellen versteigert wurde.
Sie bevorzugen Picassos Werke? Der „Junge mit Pfeife“ knackte 2004 bei Sotheby’s mit satten 104,2 Millionen Dollar die magische, neunstellige Schallmauer. Sie sehen: Viele der teuersten Gemälde aller Zeiten bestehen aus Ölfarben, was gute Gründe hat.
Welche Faktoren sorgen für den Wert von Ölgemälden?
Denn nicht nur ihre Vielseitigkeit, sondern auch die lange Verarbeitungsdauer und hervorragende Mischbarkeit sowie hohe Lichtbeständigkeit sind Vorzüge, die Top-Künstler seit Jahrhunderten an Ölfarben schätzen.
Die Frage, warum die Preise der Kunstwerke so krass divergieren, beantworten verschiedene Faktoren – allen voran der Künstlername. Je berühmter der Schöpfer, desto teurer das Ölgemälde. Um Originale mit höherer Sicherheit von den vielen im Umlauf befindlichen Fälschungen abzugrenzen, sind Echtheitszertifikate ein wirksames und wertsteigerndes Mittel.
Daneben entscheidet vor allem die momentane Angebots- und Nachfragesituation über den Preis – starke Schwankungen sind keine Seltenheit, weshalb intelligente Verkäufer den Markt beobachten und zusätzlichen Wert aus dem richtigen Zeitpunkt schöpfen.
In Ergänzung kann dem Sujet (Bildthema) eine zentrale Rolle zukommen: Schöne Frauenportraits beispielsweise lassen sich per se besser verkaufen als trübe Herbstlandschaften, was vor allem bei unbekannten Künstlern saftige Wertdifferenzen hervorruft.
Als wichtige Faktoren hinzu kommen die Provenienz und Ausstellungsgeschichte des Werkes sowie sein genereller Erhaltungszustand – ist eine Restauration durch Verschmutzungen oder Beschädigungen erforderlich, resultiert eine Minderung des Marktwertes.
- Prominenz des Künstlers
- Echtheitsnachweise
- Angebot und Nachfrage zum aktuellen Zeitpunkt
- Motiv beziehungsweise Bildthema (Sujet)
- Provenienz, Ausstellungsgeschichte
- Erhaltungszustand
So erkennen Sie wertvolle Ölgemälde!
Zur eigenständigen Erkennung wertvoller Ölgemälde stehen Ihnen mehrere Wege bereit. Im ersten Schritt sollte festgestellt werden, ob es sich überhaupt um ein echtes Ölgemälde oder einen Druck handelt; feine, optisch erkennbare und mit der Hand fühlbare Pinselstriche bzw. Unebenheiten deuten auf ein Ölgemälde hin.
Halten Sie zweitens Ausschau nach einer Signatur, fotografieren Sie diese und nutzen Sie die Google-Bildersuche, um im Idealfall den Künstler zu identifizieren. Anschließend sollten Sie die Echtheit prüfen, indem Sie recherchieren, ob das verwendete Material (z.B. die Leinwand) und die genutzten Farben zur angegebenen Datierung bereits existierten.
Gleichzeitig sollten Sie Informationen bezüglich der Seltenheit des Ölgemäldes einholen und vergangene Auktionspreise prüfen, um ein Gefühl für den ungefähren Wert des Kunstwerks zu bekommen.
Stimmt der Gesamteindruck, sollten Sie zudem die Attraktivität des Motivs aus heutiger Sicht einschätzen: Gibt es viele Menschen, die das Bildthema gerne in Ihrer Wohnung sehen würden? Im letzten Schritt prüfen Sie vorsichtig den Erhaltungszustand; sind nur geringfügige Mängel zu erkennen, liegt ein weiteres Anzeichen für einen hohen Wert vor.
Wie kann ich selber den Wert von Ölgemälden bestimmen?
Im Gegensatz zu Münzen, Banknoten und Briefmarken stehen Ihnen vor allem bei unbekannteren Künstlern keine Kataloge bereit, aus denen man den aktuellen Marktwert ablesen könnte. Ölgemälde sind extrem individuelle Wertgegenstände, deren verlässliche Wertbestimmung Expertenrat erfordert.
Um jedoch nicht komplett abhängig von den Informationen dieser Fachleute zu werden, empfehlen wir Ihnen eine selbstständige Auseinandersetzung mit der Materie, bei der auch die Einnahme der Käuferperspektive nicht schaden kann: „A Poor Collector’s Guide to Buying Great Art“ (ISBN: 978-3899555790) liefert großartige Einblicke in den Kunstmarkt und bringt Ihnen unter anderem näher, wie man Preise bewertet oder vertrauenswürdige Fachleute findet.
Abseits der Fachliteratur ist es ratsam, die vergangenen Auktionsergebnisse des Künstlers Ihres Ölgemäldes zu recherchieren, um eine Vorstellung von dessen typischen Preisregionen zu erhalten. Im Falle eines unbekannten Malers ist dies wesentlich schwieriger und Ihnen bleibt für verlässliche Angaben nur der Profi.
Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?
Die gute Nachricht: In keinem anderen Sammlerbereich stehen Ihnen derartig viele Optionen für Expertenrat zur Verfügung wie bei (Öl-)Gemälden. Zu unterscheiden sind eine klassische Begutachtung vor Ort und die bequeme Online-Wertermittlung, welche sich steigender Popularität erfreut und von diversen Adressen wie dem Auktionshaus Sotheby’s oder ArtMakler.com angeboten wird.
Alternativ bringen Sie das Ölgemälde direkt zu einem Kunst- beziehungsweise Antiquitätenhändler oder professionellen Sachverständigen. Gutachter punkten mit Neutralität, führen auf Wunsch Hausbesuche durch und berechnen durchschnittlich 50 bis 100 Euro pro Stunde.
Je aufwendiger die Recherche, desto stärker wird Ihre Kasse belastet. Alternativ können Sie prüfen, ob Auktionshäuser, Kunsthändler oder Museen in Ihrer Umgebung sogenannte Expertensprechstunden anbieten, zu denen Sie mit Ihrem Ölgemälde erscheinen und (typischerweise kostenpflichtig) eine Schätzung erhalten.
Gänzlich kostenlos hingegen ist der Expertenrat von Catawiki.com: Das Online-Auktionshaus beschäftigt dutzende Kunstexperten im eigenen Hause, die Ihnen nach dem Hochladen Ihres Inserats ab 75 Euro Mindestwert einen kostenlosen, für Bieter sichtbaren Schätzwert berechnen. Je präziser die Informationen bezüglich Ihrer Ölgemälde, desto aussagekräftiger die Wertangabe.
Wie kann ich den Wert von Ölgemälden erhöhen?
Um den Verkaufswert Ihrer Ölgemälde zu maximieren, sollten Sie neben der Vorlage eines Echtheitszertifikats auf den richtigen Zeitpunkt der Veräußerung achten.
Kundige Experten kennen die Verkaufshistorie Ihres Kunstwerks und können Empfehlungen aussprechen, ob sich das Warten voraussichtlich lohnt. Zudem sollten Sie einen Verkaufskanal wählen, der sich wie beispielsweise Catawiki.com gezielt an Kunst-Enthusiasten mit fairer Wertschätzung für Ihre Ölgemälde richtet.
Ansonsten gilt: Vermeiden Sie einen unnötigen Wertverfall um jeden Preis. Laienhafte Reinigungs- und Restaurationsversuche, eine Aufbewahrung in ungünstigem Klima (heiß, feucht) und das Berühren des Ölgemäldes mit schmutzigen Fingern sind echte No-Gos.
- Echtheitszertifikat
- Günstiger Verkaufszeitpunkt
- Geeigneter Verkaufskanal
- Keine selbstständige Reinigung oder Restauration
- Schonende Lagerung
Wo lassen sich wertvolle Ölgemälde verkaufen
Antiquitätenhändler, eBay, stationäre Auktionshäuser: Ihre Optionen zum Verkauf von Ölgemälden sind vielfältig. Unser Team hat die besten Erfahrungen und höchsten Durchschnittspreise auf Catawiki.com erzielt, wo die Kunstwerke in kuratierten Fachauktionen einem internationalen Publikum präsentiert werden.
Als Verkäufer profitieren Sie von kundigem Expertenrat, können aufgrund der über zehn Millionen monatlichen Bieter einen zeitnahen Erfolg erwarten und bezahlen die moderaten Gebühren an Catawiki erst nach erfolgreicher Versteigerung. Führt eine einzelne Auktion nicht zum Ziel, bleibt somit alles kostenlos. Und nachdem der Zuschlag erteilt wurde, sorgt die Zahlungsabwicklung über ein Treuhandkonto für ein sicheres Gefühl auf Verkäufer- und Käuferseite.
Damit Sie bestens auf die Vermarktung Ihrer Ölgemälde vorbereitet sind, empfehlen wir Ihnen unseren weiterführenden Ratgeber „Ölgemälde verkaufen – Fehler beim Ölgemälde-Verkauf vermeiden„.