Warum haben orientalische Teppiche einen höheren Wert?
Seit der Antike für ihre atemberaubende Handarbeit und grenzenlose Gestaltungsfreiheit bewundert, zählen orientalische Teppiche zu den exklusivsten Einrichtungsgegenständen der Erde. Einige Teppichknüpfer arbeiten über zehn Jahre an einem einzelnen dieser begehbaren Super-Kunstwerke, die pro Quadratmeter aus über einer Million Knoten bestehen können.
Als „orientalisch“ bezeichnet man alle Teppiche, die von Marokko bis Asien im sogenannten „Teppichgürtel“ entstehen, während die prominente Untergruppe der Perserteppiche aus dem Gebiet des heutigen Iran stammen. Die preisliche Bandbreite ist enorm: Neben dem Materialspektrum von einfacher Wolle bis teuerster Seide entscheiden vor allem die Herkunft, der Arbeitsaufwand, die Größe und historische Faktoren über den Marktwert.
Egal, ob Sie einen klassischen Gabbeh-Teppich mit grober Knüpfung oder den besonders edlen Nain-Teppich verkaufen möchten: In sämtlichen Arten steckt großes Wertpotenzial.
Welchen Wert können orientalische Teppiche erreichen?
2017 führte die City University London eine Studie zur Ermittlung des Durchschnittspreises von Orientteppichen durch. Das Ergebnis aus 3.622 Transaktionen: Umgerechnet 14.900 Euro wurden für einen Orientteppich bezahlt. Im Mittel betrug die Fläche eines Teppichs 10,2 Quadratmeter.
Weil der Wert eines jeden Teppichs stark von seiner Größe abhängt, sprechen wir zur besseren Vergleichbarkeit vom Preis pro Quadratmeter. Die Spannen sind aufgrund der Vielzahl wertbestimmender Faktoren riesig: Für authentische, handgearbeitete Perserteppiche können je nach Zeitaufwand, Material und Muster zwischen 500 und 1.000 Euro pro Quadratmeter anfallen.
Das Untergebiet der hoch angesehenen Nain-Teppiche demonstriert, wie stark die Preise divergieren: Eine stattliche Wohnzimmergröße von 3,5 x 2,5 Metern wird im Neuzustand bei großen Online-Teppichhändlern von 1.000 bis weit über 30.000 Euro angeboten.
Was sind die wertvollsten orientalischen Teppiche, die je verkauft wurden?
Beträge, über die der dramatisch anmutende „Clark Sickle-Leaf Carpet“ nur lachen kann: 2013 bei Sotheby’s New York für 33,8 Millionen US-Dollar versteigert, hält der Perser aus dem 17. Jahrhundert noch heute, zehn Jahre später, den Weltrekord als teuerster Teppich aller Zeiten.
Ebenso faszinierend und detailreich ist der „Louis XV Savonnerie Carpet“, im Jahr 2000 bei Christie’s für satte 4,4 Millionen Dollar auktioniert. Gewaltige 567 x 603 cm misst das zwischen 1740 und 1750 vom französischen Künstler Pierre-Josse Perrot für das Esszimmer König Ludwigs XV. entworfene Kunstwerk.
Dass hohe Preise im Universum orientalischer Teppiche keine Seltenheit darstellen, beweist auch der „sterbliche Markt“: Mehrere tausend Euro für authentische, gepflegte Exemplare, die einige der folgenden Wertfaktoren erfüllen, sind absoluter Standard.
Welche Faktoren sorgen für den Wert orientalischer Teppiche?
Welche Kriterien den Wert Ihres Teppichs bestimmen, hängt von seinem Alter ab: Während neuere Produktionen (bis ca. 30 Jahre alt) vorrangig nach objektiven Gesichtspunkten wie Knotendichte (Feinheit) und somit Zeitaufwand, Materialwert, Lohnkosten im Herkunftsland, Farben und Design bewertet werden, gewinnen antike orientalische Teppiche (mindestens 80 Jahre alt) einen Großteil ihres Wertes durch subjektive Faktoren wie den historischen, mythologischen Wert, seltene Muster und berühmte Vorbesitzer.
Je älter der Teppich, desto stärker wirkt ein guter Erhaltungsgrad auf den Preis ein. Verlaufende Farben und eine starke Abnutzung reduzieren den Wert. Unter allen genannten Faktoren besitzt der Zeitaufwand einen besonderen Stellenwert: Ein mittelfein geknüpfter, großer Teppich (3,5 x 2,5 Meter) mit 200.000 Knoten pro Quadratmeter verlangt einem erfahrenen Teppichknüpfer, der 10.000 Knoten pro Tag schafft, ein halbes Jahr Handarbeit ab.
- Knotendichte (Feinheit) und somit Zeitaufwand
- Materialwert
- Lohnkosten
- Angesehene Herkunft und/oder Produzent
- Einzigartigkeit
- Hohes Alter
- Guter Erhaltungsgrad
- Berühmte Vorbesitzer
So erkennen Sie wertvolle orientalische Teppiche!
Zwei konkrete Anhaltspunkte, ob Ihr Teppich wertvoll ist, können Sie eigenständig untersuchen. Erstens die entscheidende Frage, ob Handarbeit oder eine maschinelle Produktion vorliegt. Drehen Sie den Teppich herum: Falls die Rückseite keine Latexbeschichtung aufweist, um die Fransen zusammenzuhalten, und das Muster der Rückseite exakt der Frontseite entspricht, besitzen Sie wahrscheinlich ein handgefertigtes Exemplar.
Auch sehr feste Knoten, die den Teppich buchstäblich zusammenpressen, sprechen für Handarbeit. Eine extrem gleichmäßige Ästhetik und weiße Kettfäden, die sich über die gesamte Länge erstrecken, deuten hingegen auf maschinelle Produktion hin. Zweitens sollten Sie die Knotendichte analysieren: Zählen Sie die Knoten auf der Fläche eines Quadratzentimeters und multiplizieren Sie das Ergebnis mit 10.000, um die Anzahl der Knoten pro Quadratmeter zu erhalten.
Das Spektrum reicht von groben Knüpfungen (15.000 bis 90.000) bis hin zu extremer Feinheit mit über 1,2 Millionen Knoten pro Quadratmeter. Ein subjektiveres Kriterium ist die Optik: Sie erkennen eine besondere Kreativität, Detailliebe und farbliche Varietät im Muster? Im Falle eines handgeknüpften Teppichs klare Anzeichen für einen hohen Wert.
Wie kann ich selber den Wert von orientalischen Teppichen bestimmen?
Egal, ob Ihr orientalischer Teppich aus professioneller Herstellung in einem Fachbetrieb oder aus kleiner Familienproduktion (sog. „Village Rugs“ (Dorf) oder „Tribal Rugs“ (Stamm)) hervorgegangen ist: Die Individualität des Fachgebiets ist gewaltig. Viele wertvolle Teppiche sind Unikate, sodass keine Preislisten oder historische Marktdaten zum Vergleich bereitstehen.
Heißt im Klartext: Sofern Ihnen keine klaren Informationen zur Herkunft, dem Produzenten, dem Alter und dem Material vorliegen, ist eine selbstständige Wertbestimmung ohne Expertenrat sinnlos. Gedruckte Bücher und Preiskataloge mit aktuellen Daten existieren nicht, doch Klassiker wie „Oriental Carpet Design: A Guide to Traditional Motifs, Patterns and Symbols“ (ISBN: 978-0500276648) dienen Ihrer Vertiefung des Fachwissens, um nicht vollständig von Expertenmeinungen abhängig zu sein.
Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?
Deuten die Zeichen auf einen authentischen, handgeknüpften Orient-Teppich hin, lohnt sich die Investition in ein professionelles Gutachten. Sachverständige für Teppiche finden Sie über die lokalen Industrie- und Handelskammern.
Planen Sie 70 bis 120 Euro Beratungskosten pro Stunde ein und lassen Sie sich ein Zertifikat wie beispielsweise von „dieteppichexperten.de“ ausstellen, um Interessenten beim späteren Verkauf ein sicheres Gefühl zu verschaffen. Eine Alternative sind unabhängige Online-Bewerter wie etwa „Valuemystuff.com“, die auf Basis Ihrer Fotos Schätzwerte abgeben.
Gleiches gilt für das Online-Auktionshaus Catawiki: Der Anbieter beschäftigt eigene Fachleute für orientalische Teppiche wie Gijs Hamming und Richard Ebbers, die vor der Auktion Ihres Teppichs eine kostenlose, fundierte Wertermittlung durchführen.
Wo kann ich am besten orientalische Teppiche verkaufen?
Nachdem Sie den Marktwert Ihrer orientalischen Teppiche ermittelt haben, beginnt die heiße Phase: Der Verkauf. Welche Kanäle den höchsten Erfolg versprechen, zeigt unsere Übersicht:
1.) Offline verkaufen
Aufgrund der hohen Durchschnittspreise orientalischer Teppiche steht viel Geld auf dem Spiel, weshalb Sie keinen beliebigen Antiquitätenhändler aufsuchen sollten: Der potenzielle Ankäufer muss Expertise im Fachgebiet und eine langjährige, seriöse Reputation besitzen.
Vergleichen Sie mindestens zwei verschiedene Angebote, nachdem Sie einen unabhängigen Schätzwert (z.B. vom Gutachter) in Erfahrung gebracht haben. Unser Tipp: Je wertvoller der Teppich, desto vielversprechender sind Auktionen bei internationalen Top-Adressen wie Sotheby’s. Vor allem im oberen Preissegment jenseits der 10.000 Euro profitieren Sie dort von einem Fachpublikum mit hoher Kaufkraft.
2.) Internet-Verkauf
Wer Aufwand und Risiko vermeiden möchte, im Gegenzug aber auf einen Teil des vollen Marktwertes verzichten kann, sollte Online-Ankäufer wie ankauf-orientteppich.de oder teppichankauf24.de kontaktieren. Die Anbieter punkten mit einem bequemen Ablauf, teilen sich den Erlös jedoch mit Ihnen, was im Ernstfall tausende Euro entgangener Gewinne bedeutet.
Vielversprechender scheint eBay, wo Sie ein internationales Publikum erreichen und die Chance auf hohe Auktionsgewinne wahrnehmen. Sichern Sie sich jedoch unbedingt durch Mindestpreise ab, um ein Verramschen an glückliche Schnäppchenjäger zu vermeiden.
3.) Gesamtsieger: Catawiki.com
Wie Sotheby’s, Christie’s und Co., beschäftigt das Online-Auktionshaus Catawiki hauseigene Teppich-Experten, um eine professionelle Atmosphäre mit kuratierten Versteigerungen, fundierten Schätzwerten und individueller Beratung zu schaffen.
Das Ergebnis: Ein internationales Fachpublikum mit überdurchschnittlicher Zahlungsbereitschaft. Lose werden sorgfältig selektiert, um Käufern ein Sortiment einzigartiger, hochwertiger Orientteppiche zu bieten. Verkäufer hingegen profitieren von einer simplen, kostenlosen Anmeldung und schnellen Verkaufschancen dank über 10 Millionen monatlichen Zuschlägen.
Was lässt sich besser verkaufen – Sammlungen oder einzelne orientalische Teppiche?
Orientalische Teppiche sind für Einzelverkäufe prädestiniert: Erstens sind die vier- bis fünfstelligen Summen für einzelne Exemplare zu hoch, um mehrere Teppiche in einem Set zu kombinieren, zweitens ist der Löwenanteil aller Käufer auf der Suche nach einem separaten Exemplar. Bedenken Sie: Selbst für wohlhabende Bieter sind die traditionsreichen Erbstücke eine beträchtliche Investition, weshalb teure Teppiche eine separate Bühne zur Präsentation verdienen.
Was ist beim Verkauf zu beachten?
Wer online über eine Auktionsplattform verkauft, muss dem hohen Wert seines Teppichs mit einem lückenlosen, informativen und ansprechenden Inserat gerecht werden. Käufer, die tausende Euro für das begehbare Kunstwerk bezahlen, erwarten mindestens folgende Informationen:
- Zustand
- Ausmaße
- Herkunft und Art des Teppichs (z.B. Täbriz, Nain, Moud, Kerman)
- Material
- Dauer Ihres Besitzes
- Bezugsquelle (wo Sie den Teppich erworben haben)
Achten Sie auf erstklassige Fotos von beiden Seiten und inkludieren Sie die Highlights in einen prägnanten Titel. Erzählen Sie die Geschichte des Teppichs, machen Sie ihn „persönlich“ und erklären Sie, warum er verkauft wird.
Unsere Marktanalysen haben gezeigt, dass die Beigabe eines professionellen Zertifikats mit Wertgutachten eine immense Steigerung der Verkaufschancen hervorruft.
Fehler beim Verkauf vermeiden
Ohnehin sollten Sie einen orientalischen Teppich niemals ohne eine realistische Vorstellung des fairen Marktwertes veräußern. Wer „auf gut Glück“ ohne Mindestpreis verkauft, sich die Investition in ein verlässliches Gutachten spart und einen suboptimalen Marktplatz auswählt, ist zum Scheitern verurteilt.
Die Entscheidung für einen Ankauf oder ein Kommissionsgeschäft mag nicht die profitabelste Lösung sein, wird aber erst fatal, wenn Sie ohne Preisvergleich und eigenes Fachwissen an den erstbesten Händler verkaufen.
Bezüglich der Reinigung sollten Sie es nicht übertreiben: Bringen Sie den Teppich in einen ansehnlichen Zustand und saugen Sie ihn gegebenenfalls vor dem Fotoshooting, investieren Sie aber kein unnötiges Geld in eine professionelle Reinigung. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass der neue Besitzer letztere in jedem Fall durchführen wird.
Wie lässt sich der Verkaufswert steigern?
Eine langfristig gute Pflege ist der wichtigste Baustein zur Maximierung des Verkaufswertes. Vermeiden Sie ein Verblassen des Teppichs durch permanente Sonneneinstrahlung und saugen Sie den Teppich einmal wöchentlich, um einem langfristigen Absetzen von Dreck und Staub zwischen den Fasern vorzubeugen.
Nutzen Sie eine Teppichunterlage zur Minimierung der Abnutzung, lassen Sie einmal jährlich eine professionelle Reinigung durchführen und wischen Sie verschüttete Flüssigkeiten sofort mit destilliertem Wasser statt Teppichreiniger auf.
Unser Tipp: Wenn Sie ein Verknoten der Fransen bemerken, sollten Sie ein simples Bürsten oder Kämmen unterlassen und stattdessen den Teppich vorsichtig herumdrehen. Aufgrund der Knüpfung sollten die Fransen von allein wieder an ihren Platz fallen. Eine wirksame Ungeziefer-Bekämpfung ist vor allem bei Seidenteppichen entscheidend.
Bei Catawiki in 3 Schritten verkaufen
10 Millionen monatliche Käufer, eine professionelle Kuration durch Teppich-Experten und eine kostenlose Wertermittlung – Catawiki schafft ideale Voraussetzungen, um orientalische Kunstwerke aller Preisklassen profitabel zu veräußern. Der Weg zum Auktionserfolg ist simpel:
- Registrieren: Innerhalb weniger Minuten ein kostenloses Benutzerkonto erstellen.
- Inserat erstellen: Eine attraktive Produktanzeige für Ihren Teppich gestalten – auf Wunsch mit virtueller Assistenz oder professionellem Expertenrat.
- Wertschätzung einholen und veröffentlichen: Das fertige Inserat inklusive Fotos wird einem Catawiki-Teppichexperten vorgelegt, der Ihnen kostenlos einen realistischen, für Käufer sichtbaren Schätzwert ausstellt. Anschließend wird Ihr Teppich im Rahmen einer speziellen Teppich-Auktion einem internationalen Publikum präsentiert.