Warum hat Schmuck einen höheren Wert?
Egal ob Ohrringe, Ketten oder Armbänder: Schmuck ist wahrscheinlich die vielfältigste Kategorie von Wertgegenständen. Die edelsten Metalle, seltensten Edelsteine und anspruchsvollsten Juwelierarbeiten haben im Laufe der Jahrhunderte unzählige Ausführungen der begehrten Dekoration hervorgebracht.
In vielen Fallen sehen sich Experten Einzelstücken gegenüber, die nie zuvor verkauft wurden und keinen eindeutigen Marktwert besitzen. Aus diesem Grund ist eine seriöse Wertermittlung durch einen Fachmann bei Schmuckstücken unverzichtbar und eine Analyse auf eigene Faust nahezu unmöglich.
Die meisten Faktoren zur Wertbestimmung benötigen jahrelange Expertise, um in einen angemessenen Verkaufspreis übersetzt zu werden: Neben Zustand, Goldpreis und dem Gewicht der Edelsteine spielen Herkunft, Schmiedearbeiten und Echtheitszertifikate eine tragende Rolle.
Welchen Wert kann Schmuck erreichen?
Allgemeine Informationen, zu welchen Preisen Schmuck typischerweise gehandelt wird, können wir Ihnen nicht liefern. Die Spanne erstreckt sich von wertlosen Imitaten für drei Euro bis hin zu Jahrhundert-Unikaten, deren Versteigerungswerte zweistellige Millionenwerte erreichen.
Selbst die Fokussierung auf spezielle Kategorien wie Diamant-Ohrringe liefert keinen greifbaren Preisrahmen: Auf eBay beispielsweise reicht die Spanne von erschwinglichen Stücken mit mikroskopisch kleinen Brillanten für 300 Euro bis hin zu prunkvollem Ohrschmuck zum Preis eines Oberklasse-Wagens.
Zwar erhöht sie bei der Wertbestimmung die Unsicherheit in Bezug auf Ihre Schmuckstücke, demonstriert aber auch, dass hohe drei- bis vierstellige Beträge mühelos erreichbar sind, falls die Juwelen wertvolle Materialien wie Gold, Platin, Diamanten, Saphire oder echte Perlen enthalten.
Was ist der wertvollste Schmuck, der je verkauft wurde?
Seit der Jahrtausendwende lieferten sich die prominenten Auktionshäuser der Welt einen regelrechten Kampf um die Krone der wertvollsten Schmuck-Versteigerungen. 2010 wurde bei Sotheby’s in Genf ein pinker Diamant mit satten 24,78 Karat für 46,1 Millionen US-Dollar vom Juweliers-Milliardär Laurence Graff erworben und anschließend zu seinen Ehren „The Graff Pink“ genannt.
2018 kamen im selben Auktionshaus die teuersten Ohrringe aller Zeiten unter den Hammer: Satte 57,4 Millionen Dollar wurden für das blau-pinke Duo „The Memory of Autumn Leaves & The Dream of Autumn Leaves“ bezahlt.
Ebenfalls 2018 fand der legendäre Perlen-Anhänger von Marie-Antoinette einen neuen Besitzer: 36,2 Millionen Dollar brachte das geschichtsträchtige Stück ein, wieder bei Sotheby’s in Genf.
Absoluter Spitzenreiter ist jedoch der „Pink Star„, ein intensiv rosafarbener Diamantring mit unglaublichen 59,6 Karat, der 2017 von Sotheby’s Hong Kong für 71,2 Millionen Dollar in neue Hände überging.
Wenngleich diese Größenordnungen Ausnahmen sind – auch abseits der medialen Großereignisse hält der Schmuckmarkt großes Wertpotenzial bereit. Ob Ihre Juwelen hunderte oder gar zehntausende Euro einbringen, hängt von diversen Faktoren ab.
Welche Faktoren sorgen für den Wert von Schmuck?
Die Rarität und Reinheit der eingesetzten Materialien entscheidet maßgeblich über den Wert von Schmuckstücken. Hierbei ist zwischen Edelmetallen und zusätzlichen Juwelen (Perlen, Diamanten) zu unterscheiden, weil die Wertermittlung unterschiedlich erfolgt.
Gold beispielsweise verrät seinen Reinheitsgehalt durch die eingeprägte Punze: Gängige Zahlen sind:
- 333 (8 Karat)
- 585 (14 Karat)
- 750 (18 Karat)
diese – jeweils durch zehn dividiert – geben den prozentualen Anteil des Goldes in der Legierung an. Diamanten hingegen werden nach dem 4C-System bewertet, das Cut (Schliff), Carat (Gewicht), Colour (Farbe) und Clarity (Reinheit) des Edelsteins berücksichtigt.
Der aktuelle Marktpreis von Gold und anderen Rohstoffen leistet ebenfalls einen Beitrag zur Wertbildung. Neben den eingesetzten Materialien spielt der Zustand eine herausragende Rolle: Je einwandfreier der Schmuck, desto höher fällt ceteris paribus sein Wert aus.
Auch die Existenz eines Echtheitszertifikats steigert den Verkaufswert; achten Sie bei der Anschaffung wertvoller Juwelen auf dessen Aushändigung und prüfen Sie, ob das vorhandene Zertifikat alle wichtigen Angaben (Art des Schmucks, Material, Feingehalt, Details zu Edelsteinen, Datum, Stempel, Unterschrift) enthält. Liegt kein Echtheitszertifikat vor, können Rechnungen des Erwerbs einen gleichwertigen Ersatz darstellen.
Viele weitere wertbestimmende Faktoren sind denkbar: Neben dem individuellen Design des Schmuckstücks können ein prominenter Vorbesitz, das Alter und ein renommierter Hersteller für hohe Werte verantwortlich sein.
- Art der Werkstoffe (Gold, Diamanten etc.) und deren Reinheit
- Aktuelle Marktpreise
- Zustand
- Vorhandene Rechnungen/Echtheitszertifikate
- Design
- Alter
- Prominenter Vorbesitz
- Renommierter Hersteller
So erkennen Sie wertvollen Schmuck!
Die Stempelprägung (Punze) auf Schmuck kann Ihnen vor allem bei Gold einen ersten Hinweis liefern, ob Sie es mit wertvollen Stücken zu tun haben. Während 333er-Gold eher in preisgünstigen Exemplaren vorzufinden ist, deutet die Punzierung 750 auf einen beträchtlichen Wert hin.
Noch hilfreicher für Laien ist das Echtheitszertifikat, in dem typischerweise alle wichtigen Details vermerkt sind – insbesondere bezüglich der Edelsteine. Hohe Karatzahlen und exzellente Reinheitsgrade sollten Ihre Aufmerksamkeit wecken. Auch ein hervorragender Zustand des Schmucks kann auf einen hohen Wert hindeuten, sofern die übrigen Kriterien wertvollen Schmucks erfüllt sind.
Wir möchten aber ausdrücklich betonen, dass Ihre Möglichkeiten zur Identifikation hochpreisiger Ohrringe, Ketten und Co. beschränkt sind und eine verlässliche Identifikation wertvoller Stücke einem Experten überlassen werden sollte.
Wie kann ich selber den Wert von Schmuck bestimmen?
Gleiches gilt für die Wertbestimmung: Wir raten Ihnen dringend von einer unpräzisen Schätzung auf eigene Faust ab. Zwar besteht die Möglichkeit, auf großen Online-Marktplätzen wie eBay oder Catawiki nach ähnlichem Schmuck und dessen Verkaufspreisen zu suchen, aber dies funktioniert ausschließlich bei seriell produzierten Schmuckstücken.
Handgearbeitete Unikate vom Goldschmied oder Juwelier bieten keinerlei Vergleichsmöglichkeiten und erfordern eine fundierte Expertenschätzung. Auch Bücher und Kataloge, die wir beispielsweise bei der Wertermittlung von Münzen empfehlen, können aufgrund der Individualität des Schmuckbereichs keine Hilfestellung leisten.
Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?
Ein unabhängiger, zertifizierter Schmuckgutachter oder Gemmologe (Edelsteinkundler) ist die erste Anlaufstelle zur Wertermittlung vielversprechender Schmuckstücke. Bei der Gutachterauskunft (https://www.gutachterauskunft.de/gelistet-Schmuckgutachter.html) finden Sie eine Liste bundesweiter Experten, die zur Erteilung seriöser Wertangaben fähig sind.
Die Kosten eines professionellen Gutachtens liegen typischerweise bei 60 bis 70 Euro pro Schmuckstück; alternativ ist eine Berechnung anhand des Schmuckwertes möglich. Ein gemmologisches Gutachten beispielsweise kann zwischen 0,5 und 2 Prozent des Schmuckwertes kosten, liefert im Gegenzug aber eine hohe Präzision und vermeidet einen Verkauf unter Wert.
Um kostenlos eine erste Expertenstimme zu hören, können Sie Ihren Schmuck auch bei Catawiki zur Auktion einstellen: Der Online-Marktplatz beschäftigt über 200 hauseigene Fachleute, die nach dem Hochladen Ihres Angebots mit Bildern und Beschreibung eine zeitnahe Einschätzung vornehmen. Dennoch gilt bei Schmuck: Die Qualität eines physischen Gutachtens durch einen anerkannten Profi ist durch keine Alternative zu ersetzen.
Wie kann ich den Wert von Schmuck erhöhen?
Zur Erhöhung des Verkaufswertes Ihres Schmucks empfehlen wir im ersten Schritt eine gründliche Reinigung zur makellosen Präsentation der Juwelen. Egal ob Gold oder Diamanten: Achten Sie auf eine schonende Aufbereitung, zum Beispiel mit warmem Wasser, etwas Spülmittel und einem weichen Lappen, um die Wertgegenstände nicht zu verkratzen. Aggressive Chemikalien sind tabu.
Besondere Vorsicht ist bei feinen Verzierungen geboten; im Zweifel lohnt sich die professionelle Reinigung durch einen Juwelier. Ferner sollten Sie das Vorhandensein eines Echtheitszertifikats sicherstellen; existiert keins, besteht die Option der Neuausstellung durch einen Gutachter.
Auch die Lagerung spielt eine Rolle: Bewahren Sie Gold und Silberschmuck erstens nicht in feuchten Räumen auf, um eine Schwärzung zu vermeiden und legen Sie den Schmuck zweitens in ein gepolstertes Kästchen, damit keine Kratzer entstehen.
Weisen die Juwelen Schäden auf oder sind nicht mehr im Top-Zustand, kann eine Generalüberholung einen massiven Wertanstieg bewirken. Ebenfalls wichtig: Eine ansprechende Präsentation beim Verkauf durch professionelle Bilder.
- Gründliche, aber schonende Reinigung
- Echtheitszertifikat ausstellen lassen
- Fachgerechte Lagerung
- Eventuell Generalüberholung
- Professionelle Bilder
Wo lässt sich wertvoller Schmuck verkaufen?
Nachdem Ihr Schmuck eine seriöse Wertermittlung durchlaufen hat, steht dem Verkauf nichts mehr im Wege. Lesen Sie hierzu unseren weiterführenden Artikel „Schmuck verkaufen – Fehler beim Schmuck-Verkauf vermeiden“ mit wertvollen Tipps zur Veräußerung. Die Optionen sind breitgefächert: Neben dem Verkauf über eBay oder an einen vertrauenswürdigen Schmuckhändler empfehlen wir vor allem die Einstellung einer Auktion auf Catawiki.
Das Online-Auktionshaus punktet durch kuratierte Versteigerungen, gewährt hohe Sicherheitsstandards und ermöglicht Ihnen die Ansprache einer schmuckbegeisterten Zielgruppe, die den Wert Ihrer Einzelstücke zu schätzen weiß.