Welcher Wein lässt sich verkaufen?
Der internationale Weinmarkt ist riesig: Satte 489 Milliarden US-Dollar setzte das Geschäft mit den edlen Tropfen im Jahr 2021 um, Tendenz steigend. Angesichts dieser Größe verfällt man schnell dem Glauben, als Privatbesitzer nahezu jede alte Flasche profitabel an den Mann bringen zu können.
Ein Trugschluss: Von der wertlosen „Kellerleiche“ bis zu den begehrtesten Tropfen der Erde erstreckt sich ein unfassbares Preisspektrum. Zahlungskräftige Käufer sind anspruchsvoll und erwarten neben hochwertigen Jahrgängen vor allem Winzer-Prestige, eine begehrte Region (Bordeaux, Burgund, Napa Valley etc.) sowie Spitzenbewertungen von Top-Weinkritikern wie Robert Parker, bevor sie das Portemonnaie zücken.
Hinzu kommt eine fachgerechte Lagerung, die vor allem bei älteren Jahrgängen über Gedeih und Verderb entscheidet. Wie sagen Experten so schön: Im hohen Alter gibt es keine guten Jahrgänge, sondern nur noch gute Flaschen. Am Ende kulminieren alle Faktoren in einer Frage: Besteht nach Ihrem Wein eine hohe Nachfrage?
Was lässt sich besser verkaufen – Sammlungen oder einzelne Weine?
Ob Sie Ihre Sammlung in Einzelverkäufen oder in einem Rutsch veräußern sollten, hängt vom Wert der Weinflaschen ebenso ab wie vom Verkaufsweg und Ihrer Geduld.
Wir empfehlen im Rahmen der Wertermittlung, welche grundsätzlich vor dem Verkauf stattfinden sollte, eine gründliche Inspektion Ihrer Kollektion: Filtern Sie Versteigerungsweine und andere außergewöhnlich begehrte Tropfen heraus, um deren volles Preispotenzial im Einzelverkauf auszuschöpfen.
Die übrigen Flaschen sollten vor allem bei thematischer Zusammengehörigkeit (z.B. Bordeaux, Riesling-GGs) im Set veräußert werden, um Liebhaber der jeweiligen Kategorie direkt anzusprechen und Ihren Zeitaufwand im Rahmen zu halten.
Je spezieller der Fokus Ihrer Sammlung, desto kleiner ist der potenzielle Interessentenkreis und desto weniger Flaschen sollten zusammengehörig verkauft werden. Der Markt für 100 Jahre alten Vintage-Port ist beispielsweise kleiner als für die begehrten Premier Crus des Burgunds.
Zu welchem Preis lässt sich Wein verkaufen?
Viele Weinbesitzer haben nicht den Hauch einer Ahnung, welche Geldsummen in ihrem Keller reifen. Vor Jahrzehnten zu humanen Preisen eingekauft, erzielen sie heute ein Vielfaches ihrer Anschaffungskosten.
Teuerster Wein der Welt ist der 1945er Romanée Conti, der 2018 bei Sotheby’s in New York für 558.000 US-Dollar versteigert wird. Top-Bordeaux aus den besten Jahrgängen wie beispielsweise der 1947er Cheval Blanc oder der uralte Château Margaux aus dem Jahr 1787 knacken ebenfalls die sechsstellige Schallmauer.
Im humaneren Bereich können die Wertzuwächse ebenfalls gigantisch sein, wie prominente Erzeuger von der nördlichen Rhône (z.B. Paul Jaboulet’s Hermitage La Chapelle), den italienischen Spitzenregionen Barolo und Brunello (z.B. Biondi Santi) und dem kalifornischen Napa Valley (z.B. Screaming Eagle, Ridge’s Monte Bello) neben der Champagne sowie deutschen Spitzenweinen (z.B. Klaus-Peter Kellers „G-Max“ Riesling) demonstrieren.
Die Vielfalt wertvoller Weine, die einst für dutzende und jetzt für hunderte Euro gehandelt werden, ist riesig. Multipliziert mit der hohen Flaschenanzahl einiger Keller, ergeben sich oftmals überraschende Vermögen mit fünf- bis sechsstelligem Verkaufswert.
Wo kann ich am besten Wein verkaufen?
In Ihrem Hinterkopf sollten Sie drei grundsätzliche Wege des Weinverkaufs differenzieren:
Außerhalb des Internets:
Fragen Sie den Weinhändler Ihres Vertrauens oder einen anderen, renommierten Fachverkäufer nach Ankaufsmöglichkeiten. Viele Geschäfte ermöglichen Ihnen auf Schlag eine komplette Kellerauflösung, zahlen Ihnen aufgrund der Weiterverkaufsabsicht jedoch nicht den vollen Marktpreis und beschränken typischerweise das Ankaufsvolumen.
Alternativ empfehlen sich spezialisierte Auktionshäuser wie Koppe & Partner oder die Munich Wine Company, die neben Präsenzversteigerungen zunehmend auf Online-Auktionen setzen. Vor allem heißbegehrte Erzeuge wie die Premier Crus des Medoc erzielen dort saftige Preise. Ein Aufgeld von rund 10 Prozent ist zu berücksichtigen.
Nicht zu vergessen ist der Privatverkauf: Sie kennen (andere) Wein-Enthusiasten, die ihren Keller regelmäßig erweitern? Erfragen Sie im Bekanntenkreis ein potenzielles Interesse!
Onlineverkauf:
Ankäufer wie weinart.de oder weinankauf.net punkten mit einer hohen Bequemlichkeit, zahlen jedoch keine Top-Preise und sollten hinsichtlich ihrer Konditionen verglichen werden. Zudem ist eBay einen Versuch wert: Während die internationale Reichweite einen klaren Vorzug darstellt, müssen Risiken bezüglich des Zahlungs- und Versandvorgangs einkalkuliert werden.
Auf Facebook und in anderen sozialen Medien existieren hunderte Gruppen begeisterter Wein-Liebhaber, die an Ihrem Schatz interessiert sein könnten.
Catawiki.com:
Das Online-Auktionshaus gewinnt in der Weincommunity zunehmende Aufmerksamkeit, weil es vor allem für wertvolle Tropfen ideale Grundlagen zum erfolgreichen Verkauf bietet. Während ein monatlicher Besucherstrom von über 10 Millionen Interessenten gute Chancen auf einen schnellen Handel einräumt, schafft die professionelle Wertermittlung durch hauseigene Catawiki-Experten Gewissheit bezüglich des fairen Preises.
Die Registrierung eines Verkäuferkontos ist simpel, die Provisionen des Auktionshauses bewegen sich auf moderatem Niveau und der Zahlungsvorgang über Treuhandkonten stellt maximales Vertrauen auf Käufer- wie Verkäuferseite sicher. Diese Vorteile münden unserer Erfahrung nach in einer gesteigerten Zahlungsbereitschaft von Weinliebhabern, sodass Sie Ihre Schätze zu optimalen Konditionen loswerden.
Was ist beim Verkauf zu beachten?
Statt einen vorschnellen oder impulsiven Verkauf zu tätigen, sollten Sie einem klaren Prozess folgen und mit der Erstellung einer Inventarliste beginnen. Letztere sollte sämtliche Weine Ihrer Sammlung inklusive Basisfakten (Name, Erzeuger, Jahrgang, Herkunftsregion), Menge und Zustand enthalten.
Idealerweise sollten Sie die Historie der Weine, beispielsweise durch Rechnungen, zur Steigerung des Verkaufswertes nachweisen können. Führen Sie anschließend eine erste Wertermittlung durch, indem Sie online die Durchschnittspreise der jeweiligen Weine (z.B. auf wine-searcher.com) recherchieren und 25 Prozent abziehen, um einen realistischen Erlös zu berechnen.
Anschließend können Sie die Inventarliste einem vertrauenswürdigen Ankäufer, Auktionshaus oder erfahrenen Weinhändler Ihres Vertrauens vorlegen, um eine zusätzliche Schätzung zu erhalten. Beachten Sie eine gewisse Unsicherheit dieser Schätzungen; der finale Verkaufswert hängt von den aktuellen Marktbedingungen, dem richtigen Timing, der Lagerung und weiteren Faktoren ab.
Nach der erfolgreichen Transaktion folgt der Versand, den Sie gegebenenfalls selbst organisieren müssen. Achten Sie unbedingt auf die angemessene Versicherung des Warenwerts, eine sichere Verpackung und lassen Sie sich bei größeren Sammlungen von einem Verpackungs-Experten wie beispielsweise der Firma enviropack beraten.
Fehler beim Verkauf vermeiden
Ihren Wein unter Wert zu verkaufen, stellt den größten und gleichzeitig am schnellsten begangenen Verkaufsfehler dar. Drei Punkte sind zu vermeiden: Der Verzicht auf eine professionelle Wertermittlung, das Untermischen besonders wertvoller Flaschen in das Gesamtpaket (Einzelverkäufe bzw. -auktionen sind hier meist profitabler) und der Verkauf an die erstbeste Quelle.
Vergleichen Sie die Konditionen von Online-Ankäufern und lokalen Weinhändlern mit dem fairen Marktpreis (etwa von Wine Searcher), um zu entscheiden, ob sich eine Auktion lohnt. Versteigerungen tendieren zur Erzielung des fairen Marktpreises und bieten Ihnen im Gegensatz zu Fixverkäufen die Möglichkeit, begehrte Flaschen zu überraschend hohen Konditionen an den Mann zu bringen.
Viele Besitzer scheuen die Auktion aus Angst vor Enttäuschungen, was bei wertvollen Sammlungen einen Fehler darstellt. Bedenken Sie: Teuerster Wein der Welt ist ein Versteigerungswein, und auch die übrigen Rekordhalter erzielten ihre sechsstelligen Summen unter einem Hammer.
Ein anderer Fehler ist emotionaler Natur: Verkaufen Sie nicht blind die gesamte Kollektion. Oftmals steckt Ihr Lebenswerk oder jenes Ihrer Vorfahren in der Weinsammlung, weshalb sich die Aufbewahrung einiger markanter Flaschen lohnt – ob als Wertanlage oder schöne Erinnerung.
Wie lässt sich der Verkaufswert steigern?
Setzt sich der Gesamtwert Ihrer Weinsammlung überproportional aus bestimmten Flaschen zusammen (z.B. Grand Cru Burgundern), sollten Sie deren Wertentwicklung über einen längeren Zeithorizont beobachten. Eine Rezession beispielsweise kann zum temporären Nachfrage- und somit Preisrückgang führen, weshalb sich das Warten lohnt.
Auch die Wahl des geeigneten Verkaufskanals (Ankauf vs. Versteigerung) kann eine saftige Steigerung des Erlöses herbeiführen, wobei Auktionen bessere Chancen bieten. Ansonsten gilt: Bewahren Sie den Wein ebenso sorgfältig auf wie die Unterlagen zur Historie – zahlungskräftige Sammler erwarten einen Nachweis der Provenienz, bevor sie Geld auf den Tisch legen.
Folgende Tipps zur Lagerung sind für einen optimalen Wein-Wert unverzichtbar: Kühle, konstante Temperaturen von idealerweise 10 °C bis 13 °C, eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent und bei Korkverschluss eine liegende Lagerung. Alternativen zum Weinkeller sind kühle Räume wie etwa das Schlafzimmer oder (bei kleineren Sammlungen) ein Weinkühlschrank.
Bei Catawiki in 3 Schritten verkaufen
Ist der Verkaufswert maximiert, wird es Zeit für den gewinnbringenden Handel. Das Online-Auktionshaus Catawiki ermöglicht Laien und Experten einen denkbar simplen Einstieg in drei Schritten:
Nachdem Sie innerhalb weniger Minuten ein kostenloses Verkäuferkonto mit E-Mail-Adresse und Passwort erstellt haben, können Sie eine unbegrenzte Anzahl an Losen (einzelne Weine oder ganze Sammlungen) inklusive Fotos und Beschreibungen einstellen.
Ab 75 Euro Mindestwert profitieren Sie von einer kostenlosen, öffentlich sichtbaren Wertschätzung durch einen spezialisierten Wein- und Spirituosenexperten von Catawiki.
Der dritte Schritt ist die Veröffentlichung: Ihre Weine werden im Rahmen einer zeitlich begrenzten Fachauktion für edle Tropfen einem zahlungskräftigen Fachpublikum angeboten, der Bieterkampf beginnt und ihre Verkaufschancen zum fairen Preis sind maximal.