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Wie arbeiten ReCommerce-Anbieter und was passiert mit den angekauften Produkten?

Die einzelnen Schritte vom Angebot bis zum Verkauf durch den ReCommerce-Anbieter

Das System der Plattformen ist eigentlich relativ einfach. Wer möchte, der kann hier bspw. alte Bücher verkaufen, diese dann einsenden und erhält Geld. Der Anbieter verkauft die Produkte in der Regel dann weiter. Der erste Schritt für ein erfolgreiches Geschäft ist es, zu Hause Bücher, Technik und Spiele auszusortieren und diese dann dem ReCommerce-Anbieter zu verkaufen. Das funktioniert über die Eingabe von ISBN oder auch von dem Produkttitel. Wenn das Produkt im Katalog des Anbieter ist, dann erhält der Verkäufer einen Preisvorschlag.

Wie setzt sich der Preisvorschlag zusammen? Wer sich ein wenig Zeit nimmt und dasselbe Produkt bei verschiedenen Plattformen anbietet, der wird feststellen, dass die angebotenen Preise teilweise variieren. Dies hängt damit zusammen, dass der Preis anhand der Nachfrage festgelegt wird. Wenn beispielsweise Rebuy ein Buch besser verkaufen kann als Momox, zahlt Rebuy auch im Ankauf mehr. Die Preise schwanken teilweise von einem zum anderen Tag. Daher ist es empfehlenswert, den Verkauf auch immer an demselben Tag abzuschließen, denn am nächsten Tag könnte ein Buch oder auch ein Spiel schon weniger Wert sein. Besonders praktisch für den Verkäufer: Die meisten Anbieter übernehmen die Versandkosten und lassen teilweise die Pakete sogar zu Hause abholen. So entsteht kein zusätzlicher Aufwand für die Verkäufer von Büchern und Technik.

Die Kontrolle der Produkte

Alle Anbieter behalten sich vor, die Produkte nach der Einsendung auch abzulehnen, wenn sie nicht den Ankaufbedingungen entsprechen. Die Ankaufbedingungen sind auf den Webseiten der Anbieter zu finden und sind sich relativ ähnlich. So dürfen Bücher keine Clubausgaben sein, keine fehlenden Seiten oder Stempelmarkierungen haben. Der Zustand von technischen Geräten muss genau beschrieben werden. Weicht dieser ab, wird dem Verkäufer ein neues Angebot gemacht oder das Produkt zurückgeschickt. Die Kontrolle der Produkte ist ein wichtiger Schritt für das ReCommerce Unternehmen, denn der Zustand der Artikel bestimmt ihren Wert.

Was passiert nach dem Ankauf?

Entsprechen die Artikel den Bedingungen und hat das Unternehmen sie angekauft, gehen sie nun in die Aufbereitung. Rebuy beispielsweise hat ein eigenes Aufbereitungszentrum für Apple-Produkte. Mit der Aufbereitung sollen die Produkte in einem guten oder sehr guten Zustand versetzt werden. Gelingt dies nicht, werden sie entweder entsorgt oder über einen anderen Kanal verkauft. Wenn der Zustand jedoch gut bis sehr gut ist, dann bieten die Unternehmen sie in den eigenen Shops und auf den eigenen Plattformen an. Diese Plattformen müssen nicht denselben Namen tragen wie die ReCommerce-Webseite. So verkauft Momox beispielsweise unter dem Namen medimops, unter anderem auch bei dem Internetkaufhaus Amazon.

Bei dem Weiterverkauf auf den eigenen Plattformen können Kunden direkt bei dem Unternehmen bestellen. Hier sind der Zustand und auch weitere Informationen zu den Produkten genau angegeben. Rebuy beispielsweise schreibt den Betrag für verkaufte Produkte nicht auf ein angegebenes Konto, sondern dem Account gut. So können Verkäufer den Betrag auch direkt nutzen, um bei dem Anbieter etwas zu kaufen. Natürlich lässt sich das Geld aber auch auf das eigene Konto auszahlen.

Worauf basiert der Erfolg der Plattformen?

Da es sich um einen reinen An- und Weiterverkauf handelt, stellt sich natürlich die Frage, warum man nicht mehr benötigte Bücher nicht einfach selbst beispielsweise bei Amazon anbietet sondern die geringeren Preise der ReCommerce-Anbieter in Anspruch nimmt. Die Antwort darauf ist: Die Masse macht es. Das Konzept hat vor allem deshalb Erfolg, weil die ReCommerce Firmen besonders viele Produkte ankaufen und daher auch mit einem großen Angebot punkten können. Als gewerblicher Anbieter sind sie zudem verpflichtet, eine Rücknahme anzubieten. Vor allem bei technischen Geräten ist dies ein wichtiger Punkt, was den Wert beim Weiterverkauf angeht.

Die ReCommerce-Anbieter sind also als Basis für einen großen Marktplatz zu sehen, auf dem Käufer und Verkäufer durch einen Zwischenhändler zusammenkommen, der daran natürlich auch verdienen möchte.

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Verfasst von Redakteur