Warum haben Möbel einen höheren Wert?
Das Universum hochpreisiger Möbel ist riesig und lässt sich entlang verschiedener Charakteristika differenzieren. Neben der Epoche, die von den mittelalterlichen Möbeln der Romanik (900-1200) über die Renaissance (1400-1650), den Barock (1600-1750) und den Biedermeier (1815-1848) bis hin zum Art déco des frühen 20.
Jahrhunderts reicht, ermöglichen die Herkunft, Materialien und Seltenheit eine zusätzliche Klassifikation. Ab einem Alter von 100 Jahren sprechen die meisten Experten von antiken Möbeln, während 50 Jahre alte Stücke als Vintage-Möbel bezeichnet werden.
Ob bestimmte Möbelstücke einen höheren Wert im Vergleich zu anderen besitzen, lässt sich vereinfacht anhand von vier Kriterien bestimmen: Qualität, Zustand, Rarität und Marktnachfrage. Spitzenpreise erfordern eine gute Performance des Möbelstücks in allen vier Bereichen.
Welchen Wert können Möbel erreichen?
Sämtliche Möbel-Epochen offenbaren eine immense preisliche Bandbreite, doch die Wertmaßstäbe variieren. Beispiel Barockschränke: Für originale, exzellent erhaltene Stücke des 18. Jahrhunderts sind 5.000 bis 20.000 Euro ein realistischer Rahmen, während restaurierungsbedürftige Schränke für 1.000 Euro oder weniger gehandelt werden.
Andererseits können religiös verzierte Original-Monumente des italienischen Barocks problemlos sechsstellige Summen kosten. Blicken wir hingegen ins 20. Jahrhundert, verschieben sich die Wertmaßstäbe von Massivität und bestmöglicher Erhaltung hin zu großen Namen: Originale Eames-Sessel aus den 1960er-Jahren bewegen sich zwischen 10.000 und 20.000 Euro und selbst die simpelsten Stühle des Designer-Ehepaars bringen Ihnen 500 bis 1.500 Euro pro Stück, während namenlose Möbel oftmals zu Flohmarktpreisen gehandelt werden.
Was sind die wertvollsten Möbel, die je verkauft wurden?
Wie kolossal die Preisunterschiede ausfallen, demonstrieren die teuersten Möbel aller Zeiten: Nach dem opulent verzierten Barockschrank „Badminton Cabinet“ des Eingangsbeispiels folgt der berühmte „Dragon’s Chair“ der irischen Designerin Eileen Gray. Zwischen 1917 und 1919 gefertigt, erzielt der unscheinbare Sessel satte 26,6 Millionen US-Dollar (Christie’s 2009).
Auch Platz 3 hat es in sich: 1989 versteigert Christie’s für 12,1 Millionen US-Dollar (heute 29 Mio.) das teuerste amerikanische Möbelstück aller Zeiten, einen nur neun Mal gebauten Sekretär der Firma Goddard & Townsend aus den 1760er-Jahren.
Während millionenteure Möbel klare Ausnahmen bilden, boomt das vier- bis fünfstellige Segment für authentische Möbel: Die steigende Beliebtheit antiker Wohnstile, der Trend, alte mit neuen Möbeln zu kombinieren und die Präferenz junger Generationen für Gebrauchtmöbel aus Nachhaltigkeitsgründen verleihen dem Antikmarkt im Jahr 2023 Flügel.
Welche Faktoren sorgen für den Wert von Möbeln?
Während jüngere Möbel des 20. Jahrhunderts allein durch prominente Designernamen immense Aufwertungen erfahren, steht bei antiken Möbel das Vierergespann aus Fertigungsqualität, Erhaltungsgrad, Seltenheit und aktueller Marktsituation im Vordergrund.
Die Qualität setzt sich aus diversen Kriterien zusammen: Neben dem Materialwert der Hölzer, Metalle und Dekorationen führen ein sauberes Finish, ansprechende Farben und eine ungetrübte Funktionalität trotz hohen Alters zu hohen Marktpreisen. Je älter die Möbel, desto außergewöhnlicher und somit wertvoller sind Top-Erhaltungsgrade.
Zur Erhaltung zählt die zentrale Frage der Originalität: Je geringer das Ausmaß der Veränderungen und Reparaturen, desto besser. Liebevolle Handarbeit wird gegenüber maschineller Fertigung präferiert. Das Kriterium der Seltenheit schließt die Provenienz mit ein: Berühmte Hersteller, Vorbesitzer und eine Ausstellungsgeschichte in Museen können immense Preissteigerungen begründen.
Alle zuvor genannten Kriterien helfen Ihnen nicht, falls keine Nachfrage nach Ihrem Möbelstück besteht, weshalb Trends nach bestimmten Epochen, Stilen und Künstlern eine enorme Rolle spielen.
- Fertigungsqualität (Materialwert, Finish, Farben, Funktionalität etc.)
- Erhaltungsgrad
- Originalität
- Handarbeit/Herstellungsaufwand
- Seltenheit
- Provenienz (berühmte Designer, Vorbesitzer, Ausstellungshistorie)
- Markttrends
So erkennen Sie wertvolle Möbel!
Anhand folgender Merkmale können Sie wertvolle, authentische Möbel von scheinbaren Vintage-Exemplaren („Shabby Chic“) unterscheiden:
- Schwalbenschwanz-Verbindungen: Seit Jahrhunderten im Möbelbau verwendet, um die einzelnen Holzkomponenten zusammenzuhalten, treten sie in gleichmäßigen Bauweisen (maschinelle Fertigung) sowie unregelmäßigen Formen auf, die eine hochwertige Handarbeit andeuten.
- Irregularitäten: Antiquitäten vor dem 19. Jahrhundert sind selten perfekt. Leichte Asymmetrien, Formabweichungen und Unregelmäßigkeiten in geschnitzten Details deuten auf die Ära vor der maschinellen Fertigung hin, die in den 1800er-Jahren begann.
- Unterschiedliche Holztypen: Originale Antikmöbel bestehen zumeist aus verschiedenen Holztypen, während moderne Exemplare überwiegend aus einem einzigen Werkstoff bestehen.
- Markierungen, Zahlen etc.: Inspizieren Sie Innen- und Rückseiten, um bestenfalls Hinweise auf den Hersteller und das Produktionsjahr zu erhalten. Gilt auch für modernere Möbel zur Identifikation prominenter Designer.
- Schrauben: Handgefertigte Schrauben besitzen einen Schlitz, sind unregelmäßig und deuten auf ältere Möbel hin.
- Finish: Oberflächenbehandlungen mit Schellack, Öl, Milchfarbe und Wachs indizieren ein älteres Kaliber, während Lack- und Lackfurniere auf ein jüngeres Baujahr hindeuten.
Wie kann ich selber den Wert von Möbeln bestimmen?
Sie konnten durch Eigenrecherche erste Hinweise zu Ihrem Möbelstück, idealerweise sogar Epoche und Hersteller bestimmen? Im nächsten Schritt sollten Sie eine Online-Datenbank für Auktionsergebnisse nutzen, um vergleichbare Stücke zu finden.
Wir empfehlen die englischsprachigen Verzeichnisse Kovels.com und Worthpoint.com, die zwar kostenpflichtig sind, aber jeweils eine Gratis-Testphase besitzen. Auch Internet-Marktplätze wie eBay, Ruby Lane und Go Antiques eignen sich zur Preisrecherche, doch Sie sollten stets die Preise abgeschlossener Auktionen zum Vergleich heranziehen.
Online-Foren wie myantiquefurniturecollection.com ermöglichen kostenlosen Expertenrat. Adäquate Literatur existiert zahlreich, jedoch vorrangig in englischer Sprache: Führend ist der jährlich erscheinende „Kovels‘ Antiques and Collectibles Price Guide“ (ISBN: 978-0762481743), der über 3.000 Farbfotografien auf 640 Seiten abbildet.
Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?
Internet-Bewertungsservices wie ValueMyStuff.com oder Mr-Expert.com können auf Basis detailreicher Fotos erstaunlich präzise Schätzwerte abgeben und kosten pro Wertermittlung rund 10 bis 30 Euro.
Je wertvoller das Möbelstück, desto eher raten wir zu einer physischen Begutachtung durch einen Sachverständigen wie beispielsweise Dr. Frithjof Hampel (IHK) oder Georg Britsch. Der Vorteil: Passend zur Bewertung erhalten Sie ein schriftliches Zertifikat, das die Verkaufschancen erhöht. Günstig ist das Expertenwissen jedoch nicht – planen Sie einen Stundensatz von ca. 80 bis 100 Euro ein.
Gänzlich kostenlos hingegen ist die Expertise von Catawiki.com: Das Online-Auktionshaus beschäftigt studierte Branchenexperten wie Jens Reinke, die Ihnen nach der Fertigstellung Ihres Inserats innerhalb weniger Tage eine akkurate Wertschätzung mitteilen. Letztere ist öffentlich sichtbar, um Kaufinteressenten über den fairen Wert Ihrer Möbel zu informieren.
Wo kann ich am besten Möbel verkaufen?
Neben Risiko und Möbelwert zählt die Größe des Objekts zu den zentralen Erwägungen beim Verkauf. Folgende Varianten sind in Betracht zu ziehen:
1.) Außerhalb des Internets
Ein physischer Antiquitätenhändler ist die naheliegendste Adresse. Achten Sie auf eine hohe Möbel-Expertise des Profis und erfragen Sie die Verkaufsmöglichkeiten: Während Ihnen der direkte Ankauf schnelles Geld bringt, preislich aufgrund der Händlermarge (ca. 20-50 Prozent) jedoch klar im Nachteil ist, punktet der länger dauernde Kommissionsverkauf zumeist mit einem höheren Ertrag für Sie als Verkäufer. Alternativ eröffnen physische Auktionshäuser lukrative Versteigerungsmöglichkeiten. Diese Liste (www.lot-tissimo.com) zeigt die nächsten Termine europaweit anerkannter Adressen.
2.) Online-Verkauf
Komplett auf eigene Faust zu verkaufen (Beispiel eBay), ist bei wertvollen Möbeln mit einem beträchtlichen Risiko verbunden. Nutzen Sie reguläre Online-Auktionen ausschließlich in Verbindung mit einer vorherigen Profi-Expertise oder gehen Sie auf Nummer sicher, indem Sie ein Kleinanzeigen-Portal (z.B. eBay Kleinanzeigen) ansteuern. Letzteres ist zwar bequem, erspart Ihnen aber kein externes Gutachten und zieht tendenziell nicht die zahlungskräftige Gruppe von Möbel-Liebhabern an, die Sie erreichen möchten. Besser: Die Online-Auftritte von Top-Auktionshäusern wie beispielsweise Sotheby’s, wo Expertenwissen auf eine gehobene Zielgruppe trifft.
3.) Testsieger: Catawiki.com
Viele der erfolgreichsten Möbel-Auktionen beobachten wir auf Catawiki: International bekannt und wöchentlich von Millionen Käufern besucht, engagiert das Online-Auktionshaus eigene Experten, um Ihre Objekte mit maximalem Fachwissen zu paaren.
- Kostenlose Bewertung Ihrer Möbel.
- Kuration spezieller Möbel- und Antiquitätenauktionen.
- Selektion interessanter Objekte; ausschließlich spannende, einzigartige Möbel werden auf Catawiki präsentiert.
Zusammen mit der sicheren Bezahlung über Treuhandkonten sorgen diese Maßnahmen für ein hohes Vertrauen auf Kundenseite, aus dem überdurchschnittliche Preise für Möbel resultieren. Kombiniert mit niedrigen Verkäufergebühren, profitieren Sie von maximalem Ertrag aus Ihren Möbeln.
Was lässt sich besser verkaufen – Sammlungen oder einzelne Möbel?
Sie besitzen sechs Eames-Stühle derselben Serie, eine komplettes Esszimmerset (Tisch + Stühle) desselben Herstellers oder ein Paar wunderschöner Ledersessel im Louis-XV-Stil? Was zusammengehört, erzielt unserer Erfahrung nach die höchsten Auktionspreise in kombinierten Verkäufen. In allen übrigen Fällen gilt: Verkaufen Sie einzeln. Neben der Tatsache, dass die höheren Preise von (nicht direkt zusammengehörigen) Sammlungen einen Teil des Bieterkreises abschrecken, sprechen vor allem logistische Erwägungen bei Großmöbeln für die separate Veräußerung.
Was ist beim Verkauf zu beachten?
Der Verkaufsprozess lässt sich in drei Schritte unterteilen:
1.) Wertermittlung:
Verlassen Sie sich nicht allein auf eine Online-Bewertung. Wird höchstwahrscheinlich (mindestens) ein vierstelliger Betrag erzielt, sollten Sie in einen Profi zur physischen Begutachtung investieren und in jedem Fall ein schriftliches Zertifikat inklusive Aufstellung der Bewertungsmethoden anfordern.
2.) Der Verkauf selbst:
Informieren Sie Kaufinteressenten über alle verfügbaren Details und erklären Sie, warum Ihre Möbel wertvoll sind. Maße, Materialien, Zustand (inklusive Mängel) und geschätztes Alter sind das Minimum. Hochwertige Aufnahmen von allen Seiten und dem Innenleben? Unverzichtbar.
3.) Logistik:
Ein sicherer Transport Ihrer Möbel ist Pflicht. Weil die Demontage bei vielen Antikmöbeln keine Option ist, muss ein geeigneter Versand in vielen Fällen palettenweise erfolgen. Die Website Pamyra (https://www.pamyra.de/antiquitaeten-versenden) ermöglicht einen schnellen Preisvergleich.
Fehler beim Verkauf vermeiden
Eine unpräzise oder gänzlich übersprungene Wertermittlung ist der größte Fehler, weil sie teure Folgefehler nach sich zieht: Inserate mit mangelhaften, schlimmstenfalls sogar falschen Informationen und zu niedrige/hohe Preiserwartungen.
Schlechte Fotos sind ebenfalls ein No-Go: Investieren Sie lieber 100 Euro in einen vernünftigen Fotografen, statt wegen eines unprofessionellen Auftritts monatelang auf ihren 5.000-Euro-Möbeln sitzen zu bleiben. Noch schlimmer: Viele Besitzer unterziehen ihre Möbel einer amateurhaften Reinigung oder Reparatur, ohne den Wert und den richtigen Umgang zu kennen.
Flick- und Ausbesserungsarbeiten Ihrerseits könnten massive Wertminderungen bewirken. Unser Ratschlag lautet, vor einer professionellen Einschätzung Berührungskontakt möglichst zu vermeiden.
Wie lässt sich der Verkaufswert steigern?
Ein Zertifikat mit klarer Angabe des Marktwertes von einem renommierten Gutachter wird den Verkaufswert steigern. Eine Restauration eröffnet ebenfalls Wertsteigerungspotenzial, sollte jedoch ausschließlich nach Absprache mit einem Experten erfolgen.
Es lauern zwei Risiken: Erstens könnte die Restauration eine Wertminderung herbeiführen, zweitens könnten die Kosten der Aufarbeitung den erzielten Mehrpreis übersteigen. Eine besondere Pflege ist typischerweise nicht erforderlich, eine trockene Aufbewahrung jedoch essenziell.
Falls Sie einen antiken Schrank nicht in der eigenen Wohnlandschaft unterbringen können und alternativ nur der feuchte Keller bereitsteht, sollten Sie bis zum Verkauf lieber einen trockenen Aufbewahrungsraum anmieten.
Bei Catawiki in 3 Schritten verkaufen
Das Ansprechen einer niveauvollen Zielgruppe von Möbel-Liebhabern steigert den potenziellen Verkaufswert ebenfalls und gelingt Ihnen auf Catawiki.com. Neben hohen Durchschnittspreisen und fachlicher Expertise durch Catawiki-Angestellte markiert der simple Verkaufsprozess einen zentralen Vorteil des Portals:
- Registrieren: Ein Catawiki-Benutzerkonto ist schnell und kostenfrei angemeldet. Sobald Sie registriert sind, dürfen Sie eine unbegrenzte Los-Anzahl kostenlos veröffentlichen.
- Expertenurteil einholen: Sie erstellen ein Inserat mit Fotos und Infos zu Ihren Möbeln. Ein Catawiki-Experte begutachtet das Objekt, um einen kostenlosen Schätzwert zu ermitteln.
- Versteigern: Nach der Expertenschätzung folgt die Veröffentlichung Ihrer Möbel im Rahmen einer thematischen Spezial-Auktion, um den richtigen Kaufinteressenten auf der ganzen Welt präsentiert zu werden.