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Schluss mit dem Einheitslook: Wie Farina Spieß Mode wieder authentisch macht

Wer dieser Tage durch Social Media scrollt, sieht in Sachen Mode immer in etwa das gleiche. Models posieren in High-Waist-Jeans, Pullover in Beige- und Grautönen, und Clean Girl Make-up, und liegen dabei voll im Trend. Aber wo bleibt dabei eigentlich die Individualität? Was in der Mode als Trend gilt, hat oft wenig mit echtem Stil zu tun. Und genau das kritisiert Farina Spieß. Die Unternehmerin und Gründerin der Lookademy will die Mode raus aus dem Einheitsbrei holen und sie dorthin zurückbringen, wo sie hingehört: zu den Menschen selbst.

Warum Mode nicht oberflächlich sein muss

Farina Spieß versteht sich nicht als Teil der klassischen, schnelllebigen Modewelt. Sie arbeitet nicht mit Instagram-Trends oder Magazin-Models, sondern möchte Menschen dabei unterstützen, ihren eigenen Stil zu finden. Und zwar ganz unabhängig davon, was auf Social Media gefeiert wird oder welche Kollektion gerade angesagt ist.

„Mode ist nicht oberflächlich“, sie wurde nur oberflächlich gemacht.“

Damit meint sie die Strukturen der Branche. Kollektionen werden nach Jahreszeiten geplant, Farben richten sich nach Trends und Konsumenten sollen das kaufen, was gerade “in” ist. Das Ergebnis für die Käuferinnen und Käufer ist ein endloser Kreislauf aus Hypes, Fehlkäufen und Unsicherheit.

Viele Menschen verlieren dabei den Bezug zu sich selbst. „Wir haben verlernt zu fragen, was uns wirklich steht“, erklärt Farina Spieß. „Stattdessen schauen wir, was anderen gefällt, und versuchen, dazuzugehören.“

Anstatt also mit unserer Kleidung auszudrücken, wer wir sind und wie wir uns fühlen, wird sie zur Uniform, die uns erlaubt, in der Masse nicht aufzufallen. Und genau hier setzt Farinas Coaching an.

Was deine Farbpalette mit Identität zu tun hat

Farina Spieß hat ein eigenes System entwickelt, das Menschen hilft, ihren persönlichen Stil zu finden und zu verstehen. Im Mittelpunkt steht dabei eine Farbpalette, die sie WOOW-Farben nennt. Diese basiert auf 24 Farbtypen und löst sich damit von dem alten Vier-Jahreszeiten-System, das seit Jahrzehnten in der Farbberatung verwendet wird.

Das frühere Modell sei zu einfach, sagt Farina Spieß. „Vier Kategorien reichen nicht aus, um die Vielfalt von Menschen zu erfassen. Jeder Mensch ist individuell, und seine Farben sollten das widerspiegeln.“

Die WOOW-Farben bilden die Grundlage. Wer seine Farben kennt, versteht, welche Töne die eigene Ausstrahlung unterstreichen, welche Hauttöne leuchten lassen und welche Outfits harmonisch wirken. Allerdings geht es Farina Spieß dabei nicht nur um Farbtöne, sondern vor allem auch um die Selbstwahrnehmung.

„Wenn du deine Farben kennst, trägst du nicht einfach etwas Schönes. Du trägst etwas, das dich zeigt, das ist der Unterschied zwischen Mode und Identität.“

Nachahmung und die Gefahr, sich in anderen zu verlieren

Farina Spieß sieht in der heutigen Konsumkultur ein grundsätzliches Missverständnis. Viele glauben, Stil entstehe durch Nachahmung. Influencer und Magazine zeigen, was als schön gilt, und Konsumenten übernehmen dieselben Trends, ohne kurz innezuhalten und sich zu fragen, ob dieser auch wirklich zu ihnen passt.

Dieser Druck, einer bestimmten Ästhetik zu entsprechen, führt laut Farina Spieß zu gewissen Unsicherheiten. „Es gibt heute mehr Modetrends als je zuvor, aber weniger Orientierung. Die Menschen wissen gar nicht mehr, was sie wirklich brauchen. Sie vergleichen sich, statt sich zu entdecken.“

Dabei sei Mode dazu gedacht, die eigene Persönlichkeit sichtbar zu machen, nicht sie zu verstecken.

„Wenn ich mich an anderen orientiere, entferne ich mich jedes Mal ein Stück von mir selbst“

sagt Farina Spieß. „Viele merken gar nicht, dass sie sich damit gegen ihre eigene Natur richten.“

Finde deinen Look

In ihrem Coaching geht es gemäss Farina Spieß nicht darum, den perfekten Look zu finden, sondern die eigene Mode-Sprache zu verstehen. Farben, Stoffe und Formen werden zu Werkzeugen, um einem aufzuzeigen, wer man eigentlich ist.

Ein Beispiel: Eine Frau mit kühlem Hautton und heller Augenfarbe strahlt in klaren, kontrastreichen Farben. Trägt sie dagegen Pastelltöne, verliert sie an Präsenz. Eine andere mit weicher Ausstrahlung wirkt in harten Schwarz-Weiß-Kombinationen plötzlich streng und distanziert.

Diese Effekte sind keine Frage von Modetrends, sondern von äußerer Wahrnehmung. Menschen reagieren auf Farben emotional. Sie nehmen unbewusst wahr, ob ein Look harmonisch ist oder nicht.

Farina Spieß erklärt: „Wenn du Farben trägst, die nicht zu dir passen, entsteht ein Widerspruch. Menschen spüren das, auch wenn sie es nicht erklären können. Wenn alles zusammenpasst, wirkst du echt, und das verändert deine Ausstrahlung komplett.“

Weniger Unsicherheiten, weniger Fehlkäufe

Die Farbpalette, die jede Kundin und jeder Kunde bei Farina Spieß erhält, soll dementsprechend dabei helfen, Mode-Entscheidungen bewusster zu treffen und den eigenen Stil zu festigen. So können in Zukunft nicht nur Fehlkäufe vermieden werden – es entsteht auch ein Gefühl von Freiheit beim Konsumenten. Wer seine WOOW-Farben kennt, kann wieder Freude an der Mode finden. Statt stundenlang vor dem Spiegel oder im Online-Shop zu verbringen und sich zu fragen, warum High-Waist-Jeans an einem selbst einfach nie gut aussehen, weiss man direkt, in welchen Kleidungsstücken man sich wohlfühlen kann. 

Das führt auch zu einem nachhaltigeren Umgang mit Mode. Mit mehr Gewissheit kauft man weniger, aber gezielter. Das heißt, man investiert in Qualität anstatt Fast Fashion und Trends. „Wenn du nur Teile besitzt, die wirklich zu dir passen, brauchst du auch weniger. Du hast nicht mehr das Bedürfnis, dich ständig neu zu erfinden, weil du dich endlich selbst erkennst“, sagt Farina Spieß.

Zwischen Individualität und Massenästhetik

Ein wichtiger Kritikpunkt, den Farina Spieß an der Modeindustrie macht, ist, dass sie den Menschen aus dem Prozess verdrängt hat. Statt Individualität zu fördern, produziere sie Massenästhetik. Und der Preis dafür sei hoch. „Viele junge Frauen wissen heute gar nicht mehr, wie sie aussehen wollen, weil sie nur sehen, wie sie aussehen sollen”, sagt Farina Spieß.

Aus diesem Grund richtet sich ihre Arbeit insbesondere an Menschen, die sich zwischen Selbstinszenierung und Selbstzweifel ein bisschen überfordert fühlen. Menschen, die wieder Freude an Kleidung haben wollen, aber eben nicht so recht wissen, wie sie trotz gesellschaftlichem Druck ihre Individualität ausdrücken können. Hier soll Farinas Coaching helfen. 

Mode neu denken

Was Farina vermittelt, ist ein Perspektivwechsel. Ein modisches Outfit, das viele Komplimente erntet, ist nicht das Ziel, sondern das Ergebnis der erarbeiteten Selbstkenntnis. Wer sich selbst gefunden hat, findet auch ganz automatisch seinen persönlichen Stil.

Farina Spieß will, dass Menschen wieder lernen, sich selbst zu sehen. Und zwar nicht durch den Filter einer App, sondern durch ihr eigenes Bewusstsein. „Mode soll Spaß machen, aber sie sollte nie dazu führen, dass du dich verstellst“, sagt sie. „Ich wünsche mir, dass Frauen sich trauen, wieder sie selbst zu sein, auch in dem, was sie tragen.“

Fazit

Farina Spieß will der Mode ihre Tiefe zurückgeben. Anstatt den eigenen Unsicherheiten nachzugeben und sich der Massenästhetik der Modeindustrie zu beugen, ruft sie dazu auf, den Blick nach innen zu richten. Wer bin ich eigentlich, und wie kann ich das ausdrücken?

Mit ihrem Coaching hilft Farina Spieß Menschen dabei, wieder Vertrauen in ihren eigenen Stil zu entwickeln. Sie zeigt, dass Mode nichts damit zu tun hat, ständig den neuesten Trends zu folgen, sondern dass es darum geht, die eigene Persönlichkeit durchsickern zu lassen. Denn für Farina ist Mode dann am schönsten, wenn sie authentisch wirkt und Freude ausstrahlt.

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Verfasst von Redakteur

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