Die eine japanische Kunst gibt es nicht. Vielmehr gehört dazu ein breites Spektrum unterschiedlichster Stilrichtungen. Verwendete Materialien, Medien und Ausdrucksformen können stark voneinander abweichen. Als älteste Form japanischer Kunst reicht die Geschichte der Keramik bis in die sogenannte Jomon-Zeit ab 11.000 v. Chr. zurück. Weltweiten Ruhm erlangte neben der Töpferkunst auch das Schwertschmiedehandwerk. Hinzu kommen die insbesondere unter Sammlern gefragten Skulpturen etwa aus Bronze oder Holz, sowie Tusche-Malereien, Kalligraphien und Webkunst.
Eine Art Symbolfunktion für japanische Kunst nimmt der Farbholzschnitt ein. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden, führen Künstler die Tradition der Druckgrafik bis heute unverändert fort. Ansonsten zeichnet sich die japanische Ästhetik allerdings gerade durch den Fokus auf Vergänglichkeit aus: Anders als im europäischen Blickwinkel gewinnt die japanische Kunst im Zuge ihrer Verwendung und Veränderung an Wert hinzu. Ein in die Jahre gekommenes Objekt mit einer gewissen Patina wird also erst besonders wertvoll.
Verschiedene Einflüsse von außen haben die japanische Kunst im Laufe der Zeit immer wieder neu geprägt und verändert. Ab dem 7. Jahrhundert spiegelte sich die Einführung des Buddhismus stark in den Kunstwerken wider, während nach der Abkehr von China im 9. Jahrhundert die weltlichen Ausdrucksformen ins Zentrum rückten. Mit dem 13. Jahrhundert setzte der Einfluss Europas ein, der ab der Moderne in deutliche Prägungen durch die USA überging. Entsprechend dieser Öffnung wuchs auch das Interesse an japanischer Kunst international immer mehr und gipfelt seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts in der Stilrichtung des Japonismus.
Welche Werte kann japanische Kunst erzielen?
Welche Werte japanische Kunst im Verkauf erreichen kann, ist fast ebenso breit gefächert wie die Vielfalt an Kunstwerken selbst. Von Preisen um 100 Euro bis in den hohen fünfstelligen Bereich ist alles möglich. Hier entscheiden neben der grundsätzlichen Größe des Objekts ebenso die verwendeten Materialien. Allem voran können die Zeit, aus der es stammt und/oder der verantwortliche Künstler einen Unterschied von mehreren tausend Euro bedeuten.
Aus kostbarem Elfenbein gefertigte Skulpturen der Meiji Periode zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert können im Durchschnitt gut Werte um 5.000 Euro mit sich bringen. Bronze-Statuen können bei etwa 1.000 bis 2.000 Euro liegen, aber je nach Ausmaßen auch leicht den oberen vierstelligen Preisrahmen erreichen. Kunstvoll verzierte Teller oder Messer, etwa im 19. bis 20. Jahrhundert entstanden, erzielen in der Regel Werte um 500 Euro. Wer seltene oder außergewöhnliche Exemplare sein eigen nennt, kann aber auch dafür oder für edles Porzellan mit deutlich mehr rechnen.
Äußerster Beliebtheit bei Sammlern erfreuen sich die traditionellen Holzschnitte: vom filigranen Wandbild bis hin zum opulenten Faltbildschirm. Kommen zusätzlich kostbare Materialien wie Gold zum Einsatz, erlangt diese markante Form japanischer Kunst ebenfalls leicht einen Wert von 3.000 bis 5.000 Euro. Abschließend beeinflusst wie bei den meisten Sammlerstücken natürlich auch der Zustand der Objekte deren möglichen Preis. Seltene Ausnahmen bestätigen die Regel, doch Stücke, die unter optimalen Bedingungen gelagert wurden und somit keine Schäden oder Mängel aufweisen, liefern einen erheblich höheren Gewinn als etwa verblichene oder anderweitig angeschlagene japanische Kunst. Handelt es sich um ein äußerst rares Objekt, kann hier jedoch auch das Gegenteil eintreten.
Entscheidende Merkmale wertvoller japanischer Kunst
Da japanische Kunst so vielfältig ist, gibt es sie nicht nur in zahlreichen Formen und aus verschiedensten Epochen, sondern entsprechend auch aus facettenreichen Materialien. Erlesene Stoffe wie Seide, Gold und kostbares Porzellan oder sogar Elfenbein besitzen einen grundlegenden Wert. Während die Größe von Kunstwerken etwa bei einer prächtigen Skulptur schon allein durch den Materialaufwand einen Einfluss auf deren Verkaufsgewinn mitbringen kann, ist es umgekehrt auch möglich, dass kleinste Farbdrucke deutlich kostspieliger sind als größere.
Denn weiterhin sind oft andere Kriterien, wie etwa spezielle Zeitspannen unter Sammlern besonders begehrt, so beispielsweise die Edo-Zeit zwischen 1603 und 1868. Ein namhafter Künstler oder ein Motiv mit herausragender Bedeutung können einem zunächst unscheinbar wirkenden Objekt japanischer Kunst ebenfalls einen hohen Sammlerwert verleihen. Ebenso steigt der Verkaufspreis erheblich, wenn es sich um ein besonders seltenes oder nur schwer zu findendes Werk handelt, das einem passionierten Kunstfreund womöglich noch in seiner Kollektion fehlt.
Den Wert japanischer Kunst selber feststellen
Die hier genannten Merkmale können Ihnen bereits dabei helfen grob einzuschätzen, wie wertvoll Ihre japanische Kunst in etwa sein könnte. Wer ein offenbar seltenes Stück japanischen Ursprungs in seinem Besitz findet und sich jedoch so gar nicht auskennt, sollte sich zunächst einen Überblick verschaffen. Handelt es sich überhaupt um japanische Kunst oder liegt eine sonstige ostasiatische Herkunft vor? Welcher Epoche könnte das Werk zuzuordnen sein und lässt sich – etwa über Signaturen oder spezielle Handschriften – ausmachen, welcher Künstler für das Objekt verantwortlich zeichnet?
Um einen vergleichenden Eindruck zu erhalten, könnten Sie auf Online-Auktionsplattformen sowie bei vertrauenswürdigen spezialisierten Händlern nach ähnlichen Objekten suchen. Geeignete Fachliteratur mit direktem Bezug auf Verkauf und Wertermittlung japanischer Kunst liegen bisher nicht vor. Wer sich allerdings zunächst erst einmal tieferes Wissen rund um die Kunst Japans aneignen möchte, findet dazu vielfältige Gelegenheit. Einerseits informiert das Buch: „Kire. Das Schöne in Japan“ von Ryosuke Ohashi in deutscher Übersetzung über die verschiedenen möglichen Kunstformen und Stilrichtungen von Malerei bis Skulptur. Das Standardwerk „History of Art in Japan“ der führenden Autorität japanischer Kunstgeschichte, Tsuji Nobuo, ist bisher allerdings ausschließlich in englischer Sprache verfügbar.
Japanische Kunst verkaufen – worauf ist zu achten?
Sind Sie etwa durch eine Erbschaft in den Besitz japanischer Kunst gekommen, finden selbst aber keine wirkliche Verwendung dafür? Dann kann es sich empfehlen, das Objekt zu verkaufen. Womöglich befindet sich bei Ihnen gerade jenes Kunstwerk, nach dem ein leidenschaftlicher Sammler bereits sehnlichst sucht. Verschiedene Optionen stehen zur Wahl, um japanische Kunst zu verkaufen. Allerdings sind nicht alle davon ohne großen Aufwand zu bewerkstelligen, ganz zu schweigen von der Sicherheit.
Von privaten Inseraten sowohl in Online-Foren als auch in Printmedien ist eher abzuraten. Sich stattdessen in Eigenregie mit verschiedenen Antiquitätenhändlern in Verbindung zu setzen, birgt als Laie ebenso die Gefahr, grundsätzlich hochpreisige Stücke unter Wert zu verkaufen. In jedem Fall gilt es, nichts zu überstürzen und alle Verkaufsmethoden in Ruhe auszuloten. Entscheiden Sie sich dann für den Weg, der Ihnen umfassend den zuverlässigsten Eindruck macht. Eine unkomplizierte und sichere Möglichkeit liegt darin, japanische Kunst bei Catawiki.de zu verkaufen. Das Online-Auktionshaus eröffnet Besitzern seltener Sammlerobjekte einen Weg, um ihre Raritäten mit wenig Aufwand in gutes Geld zu verwandeln.
Zunächst fertigen Sie dafür eine Kurzbeschreibung mit einigen Bildern an und reichen Ihre japanische Kunst so online ein. Nach diesem völlig unverbindlichen und kostenfreien Schritt prüft ein Experte des Auktionshauses den Wert Ihres Objektes. Auf dieser Basis können Sie entscheiden, ob Sie Ihr Stück japanischer Kunst bei Catawiki.de in der nächsten passenden Auktion einstellen lassen wollen. Nach einem Verkaufserfolg erhalten Sie den Kaufpreis abzüglich eines Kommissionsbetrages.
Japanische Kunst kaufen – Tipps und Hinweise
Wollen Sie selbst japanische Kunst kaufen, ist immer eine gewisse Vorsicht geboten. Um sicherzugehen, sollten Sie die Konditionen verschiedenster Anbieter vergleichen und von privaten Spontankäufen eher absehen. Es spricht jedoch nichts dagegen, sich von verschiedenen Quellen Rat über die zu erwartenden Kaufpreise einzuholen. Ein weiterer Punkt, der mit Bedacht anzugehen ist, liegt in der Materialart.
Sollten Sie nicht auf einer spezialisierten Plattform mit vorhergehender Experteneinschätzung kaufen wollen, dann prüfen Sie unbedingt, ob ein Objekt etwa aus Elefantenelfenbein dem seit 1989 bestehenden Handelsverbot unterliegt. Das Wichtigste zum Schluss: Ob Sie japanische Kunst kaufen oder verkaufen – es sollte immer sichergestellt sein, dass es sich um Originale handelt. Als Verkäufer müssen sie die Echtheit unter Umständen belegen können und auch als Interessent können Sie sich im Zweifel entsprechende Unterlagen zeigen lassen.