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Münzen Wert & Wertermittlung

Warum haben Münzen einen höheren Wert?

Die ersten Münzen waren aus Gold und stammen aus Lydien, einem früheren Königreich an der türkischen Mittelmeerküste. Dort wurde bereits 700 v.Chr. mit Goldmünzen bezahlt. Allerdings waren diese Münzen nicht einheitlich. Erst 560 v.Chr. erließ der lydische König Kroisos die Verfügung, dass alle Goldmünzen einheitlich schwer und groß sein müssen. Damit entstand die erste einheitliche Währung.

Lydische Elektron-Trite, frühes 6. Jahrhundert v. Chr. – Quelle: wikipedia.org

Viele Jahrhunderte wurde nur mit Goldmünzen bezahlt. Erst einige Jahrhunderte n.Chr. wurden die Zahlungsmittel differenzierter und es wurden neben Gold auch andere Metalle wie Silber zu Münzen verarbeitet. Als Beispiel dient der Sachsenpfennig aus der Zeit der karolingischen Münzreform Ende des 8. Jahrhunderts. Der Sachsenpfennig wurde bis ungefähr 1105 geprägt und dann vom Dünnpfennig abgelöst. Bis heute konnten solche Münzen erhalten werden und besitzen einen enormen Sammlerwert.

Wobei das Sammeln von Münzen eine sehr lange Geschichte hat. Immerhin soll bereits Kaiser Augustus vor über 2000 Jahren ausländische und königliche Münzen gesammelt haben und die erste wissenschaftliche Auseinandersetzung im Rahmen der Numismatik reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Münzen als Zeitzeugen der Geschichte besitzen neben ihrem reinen Metallwert einen hohen historischen und ideellen Wert. Sie sind Vertreter aus verschiedensten Epochen, die sich in die Gegenwart retten konnten. Das macht alte Münzen so wertvoll.

Welchen Wert können Münzen erreichen?

Der Wert einer Münze hängt von verschiedenen Faktoren ab. So ist die bereits erwähnte 2-Pfennig-Münze 1969 J, die irrtümlich aus reinem Kupfer gefertigt wurde, heute zwischen 1.300 und 1.400 Euro wert.

Zum Zeitpunkt der Prägung wurden die Münzen aus mit Kupfer legierten Stahlblechen (Zaine) gestanzt. Bei der Anlieferung des Materials wurde aus Versehen ein Blech aus reinem Kupfer geliefert und verarbeitet. Dadurch entstanden exakt 550 2-Pfennig-Münzen aus Kupfer, die heute so wertvoll sind. Bedauerlicherweise gibt es davon eine Vielzahl an Fälschungen.

2-Pfennig-Münze 1969 J – Quelle: kuenker.de

Wie die nachfolgenden Beispiele zeigen, erreichen nicht alle Münzen diese hohen Werte, obwohl es immer Ausnahmen gibt. Die Werte beziehen sich auf NP (normale Prägung) und SPGL (Spiegelglanzprägung):

 

Besondere Vorsicht ist bei sogenannten Medaillen geboten. Die Anbieter verkaufen diese oft als Münzen. Da jedoch der Nennwert fehlt, sind es nur Medaillen ohne Sammlerwert. Obwohl oft ganz hübsch anzusehen, sind sie nicht mehr als das verarbeitete Material wert. Besitzen Sie solche Medaillen und möchten diese verkaufen, erhalten Sie im äußersten Fall den Materialwert.

Was ist die wertvollste Münze, die je verkauft wurde?

Zu den wertvollsten Münzen, die je verkauft wurden, gibt es zum Teil unterschiedliche Angaben, da die Informationen nicht immer aktualisiert werden. Laut unserer sorgfältigen Recherche nimmt seit Juni 2021 die „Double Eagle„, eine amerikanische 20 Dollar-Goldmünze den ersten Platz ein. Sie wurde 1933 geprägt und wurde bei Sotheby’s um 18,87 Millionen Dollar versteigert.

1933 Double Eagle (20 Dollar Goldmünze) – Quelle: wikipedia.org

Damit verdrängte die Münze die Silbermünze „Flowing Hair Dollar“ (Liberty Dollar) auf Platz 2. Der letzte Verkaufspreis des Liberty Dollar lag 2013 bei 10 Millionen Dollar. Auf Platz 3 liegt die 1787 geprägte Goldmünze „Brasher Doubloon„, von der aktuell sieben Stück existieren. Sie erzielte bei einer Versteigerung im Jahr 2010 9 Millionen Dollar.

Auch wenn deutsche Münzen solche Summen nie erreichen werden, gibt es auch hier so manches seltene und wertvolle Stück.

Seltene deutsche Münzen ab 90.000 Euro:
  • 135.000 Euro: 20-Mark-Reichsgoldmünze, 1872, Ernst Herzog v. Sachsen Coburg und Gotha
  • 115.000 Euro: 3 Mark Silbermünze, 1917, Friedrich der Weise
  • 110.000 Euro: 20 Mark Reichsgoldmünze, 1908, Hansestadt Hamburg
  • 93.000 Euro: 10 Mark Reichsgoldmünze 1878, Preußen, Kaiser Wilhelm I

Welche Faktoren sorgen für den Wert von Münzen?

Der Wert einer Münze ergibt sich aus drei Hauptfaktoren.

Münzwert Hauptfaktoren:
  • Nominalwert – unveränderlicher Wert
  • Materialwert – variabel
  • Sammleraufschlag – variabel

Dies sind die wichtigsten Einflussgrößen, wobei der Sammleraufschlag durch weitere Faktoren besonders variabel ist.

Variablen des Sammleraufschlags:
  • allgemeine Nachfrage
  • Rarität
  • Zustand der Münze
  • Fehlprägungen
  • Prägeanstalt

Vor allem fehlgeprägte Münzen besitzen aufgrund ihrer Rarität hervorragendes Potenzial für hohe Sammlerwerte. Fehlprägungen passierten immer schon und werden in den meisten Fällen entdeckt und umgehend vernichtet.

Allerdings gibt es immer wieder fehlgeprägte Münzen, die es in den Umlauf schaffen. Dies gilt auch für Zwitterprägungen. Bei der Zwitterprägung handelt es sich um Münzen, die Vorder- und Rückseitenprägung von zwei verschiedenen Münzen aufweisen. Eine oft sehr rätselhafte Fehlprägung.

Vorsicht vor angeblichen Fehlprägungen im Internet

Besonders gewarnt werden muss vor den auf einem großen Verkaufs- und Auktionsportal angebotenen „Fehlprägungen“. Hier werden angebliche Fehlprägungen auf 2-Euro-Münzen um horrende Preise von bis zu 14.000 Euro angeboten.

Allerdings handelt es sich bei genauer Betrachtung der Münzen keinesfalls um Fehlprägungen, sondern um wertlose Schrötlingsfehler oder Prägefehler wie der Schrötlingsriss oder eine wertlose Verformung des Randes und ähnliche Fehler.

Hinter diesen Angeboten stecken vorwiegend Betrüger, die neben Münzen noch alle möglichen Dinge von gebrauchten Schuhen bis zu alten Zeitschriften und Spielen verkaufen. Kaufen Sie solche Münzen keinesfalls über dieses Verkaufs- und Auktionsportal, sondern ausschließlich über eine seriöse Auktions-Plattform, ein Auktions-Haus oder einen seriösen und von mehreren Seiten empfohlenen Münzhändler.

So erkennen Sie wertvolle Münzen!

Handelt es sich um eine geerbte Sammlung, können Sie davon ausgehen, dass die Münzen einen bestimmten Wert aufweisen.

Finden Sie einzelne Münzen, achten Sie auf das Alter. Vor allem in Hinterlassenschaften werden immer wieder interessante Münzen aus dem 19. Jahrhundert entdeckt, die oft der Erblasser von seinen Eltern geerbt und einfach ohne Sichtung übernommen hat.

Unter den DM-Münzen gibt es im Prinzip nur drei wirklich hoch gehandelte Münzen.

Die 3 wertvollsten DM Münzen:
  • 50 Pfennig aus dem Jahr 1950 mit der Aufschrift „Bank Deutscher Länder; eine Fehlprägung, da zu diesem Zeitpunkt bereits „Bundesrepublik Deutschland“ aufgeprägt wurde.
  • 5 DM, Prägejahr 1958 mit Prägekennung „J“
  • 2 Pfennig Stück, Prägejahr 1969 mit Prägekennung „J“ aus Kupfer (hier gibt es viele Fälschungen, daher ist große Vorsicht geboten)

Wie kann ich selber den Wert von Münzen bestimmen?

Die ungefähre Wertbestimmung bei Münzen ist nicht sehr kompliziert, da es im Internet zahlreiche Kataloge gibt, denen Sie erste Bewertungen entnehmen können.

Möchten Sie tiefer in die Materie eintauchen, bieten sich gedruckte Münzkataloge wie der „Euro Katalog 2022“ oder der „Große Deutsche Münzkatalog“ an.

Wer hilft mir bei der genaueren Wertermittlung?

Eine Anlaufstelle für die genaue Wertermittlung sind oft Auktionshäuser. Vor allem dann, wenn es um komplette Sammlungen geht. Denn diese als Laie genau zu schätzen, ist äußerst schwierig. Experten für Münzen finden Sie in vielen Auktionshäusern oder bei oder bei spezialisierten Münzhändlern.

Sind Sie sich sicher, dass Sie die Münzen verkaufen möchten, ist eine Auktions-Plattform der ideale Partner. So wird bei Catawiki der Wert Ihrer Münzen von Gutachtern kostenlos ermittelt, bevor Sie die Münzen zur Auktion einstellen.

Wie kann ich den Wert von Münzen erhöhen?

Bei Münzen gibt es die Normalprägung oder die Spiegelglanzprägung. Die Spiegelglanzprägung ist ein besonderes Herstellungsverfahren, dessen Ergebnis der „polierten Platte“ sehr ähnlich ist. Diese Münzen dürfen für die höchste Bewertungsstufe keinerlei Kratzer oder andere feine Beschädigungen aufweisen.

Die höchste Zustandsbewertung für Münzen aus der Normalprägung und Spiegelglanzprägung ist der „Prägeglanz“. Also jener Glanz, den eine Münze unmittelbar am Ende des Produktionsprozesses aufweist. Um diesen Zustand bei Münzen zu erhalten oder vorhandene leichte Schäden nicht zu verstärken, sollten Sie Münzen mit großer Vorsicht behandeln.

Werterhöhung von Münzen auf einen Blick
  • Münzen immer vor Beschädigungen schützen
  • maximal mit weichem Tuch oder weichem Pinsel reinigen
  • gröbere Verschmutzungen nie selbst entfernen
  • nicht mit bloßen Händen anfassen (hinterlässt Fettspuren)
  • in für Münzen geeigneten Alben oder Hartplastikhüllen aufbewahren
  • natürliche Patina nie entfernen; sie ist ein Echtheitsmerkmal

Wo lassen sich wertvolle Münzen verkaufen?

Wertvolle Münzen können Sie bei einem Münzhändler Ihres Vertrauens verkaufen, direkt an einen Sammler oder Sie übergeben die Münzen einer Auktion. Vor allem Münzen mit höherem Wert oder ganze Sammlungen sollten eher versteigert werden. So ist die Chance für Sie am größten, einen fairen Gegenwert zu erzielen.

Eine speziell auf wertvolle Münzen und andere Antiquitäten spezialisierte Auktions-Plattform ist Catawiki. Hier werden Ihre Münzen zuerst von Gutachtern geschätzt, bevor Sie ein Los für die Auktion zugeteilt erhalten. Da sich unter den 14 Millionen Besuchern der Plattform vor allem Sammler und Kenner der Materie befinden, treffen Sie hier mit Ihrem Angebot auf jeden Fall auf professionell agierende Interessenten.

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Verfasst von Redakteur